Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat am Tag der Arbeit eine Kita besucht und sich mit den Angestellten ausgetauscht. Staatliche Förderung brauche es weiterhin.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat am Tag der Arbeit die Kita «D’Chinderarche» besucht. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat am 1. Mai eine Kita besucht.
  • In der «Chinderarche» in Freiburg informierte sie sich beim Personal.
  • Sie fordert mehr Unterstützung durch den Staat für mehr Kita-Qualität.

Von der hohen Politik zu den Kleinsten der Bevölkerung – das war der Tag der Arbeit für Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Am Vormittag Bundesratssitzung, am Nachmittag wie schon in den vergangenen Jahren ein Ortstermin, dieses Mal in einer Kita. Wobei das eine mit dem anderen viel zu tun und auch einiges gemeinsam hat.

Der Schein trügt

Ausgesucht hatte sich Simonetta Sommaruga die zweisprachige Kita «D’Chinderarche» in Freiburg. Zuerst der obligate Versuch, vor den Kameras mit Dreijährigen über Vor- und Nachteile von Ananas und Cornichon zu reden. Dann hinter verschlossenen Türen der Austausch mit den Angestellten. Und eine schwer beeindruckte Bundesrätin.

«Auf den ersten Blick hat man das Gefühl, das ist ja nur etwas Spielen und nicht anspruchsvoll.» Gemeint ist jetzt die Kita, nicht die Bundesratssitzung. Doch es brauche viel: Verantwortung, Vertrauen der Eltern, eine gute Ausbildung. Es sei eine enorm anstrengende und vielseitige Tätigkeit.

Interview mit Natacha del Aguila, Leiterin Kita «D’Chinderarche». - Nau

Kitas brauchen Unterstützung

Und sehr wertvoll: In der Kita lernten die Kinder streiten und sich versöhnen, Sozialkompetenzen also (die auch einem Bundesrat gut anstehen). «Wir brauchen in der Schweiz nicht nur genügend Krippenplätze, sondern auch Krippenplätze mit genügend Qualität», fordert deshalb Sommaruga.

Das sei heute auch die Erwartungshaltung, bestätigt Kita-Leiterin Natacha del Aguila. «Man erwartet frühkindliche Bildung, dass die Kinder beobachtet werden, dass die Eltern Feedback erhalten», zählt sie auf. Dazu brauche es aber genügend und ausgebildetes Personal – Personal, das man auch halten könne.

Interview mit Simonetta Sommaruga, Bundesrätin. - Nau

Simonetta Sommaruga fordert mehr Männer

Und höhere Löhne, findet Sommaruga, denn im typischen Frauenberuf seien diese sicher zu tief. Dann würden wohl – wie in der Chinderarche – auch vermehrt Männer den Beruf ergreifen.

«Es braucht Frauen und Männer – das hat mir das Personal heute auch gesagt», berichtet Sommaruga. «Diversität streben wir ja eigentlich überall an, gerade auch in der Berufswelt und der Politik.» Die Kita ist eben wie der Bundesrat – nur umgekehrt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

1. MaiBundesratSimonetta Sommaruga