Alain Berset schlägt dem Bundesrat drei Varianten zur Verschärfung der Corona-Massnahmen vor. Diese gehen von der flächendeckenden 2G-Regel bis zum Lockdown.
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Bundesrat Alain Berset, reagiert während einer Medienkonferenz des Bundesrates zur aktuellen Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alain Berset sieht wegen der hohen Spitalauslastung Handlungsbedarf.
  • Er soll an der Bundesratssitzung Verschärfung der Corona-Massnahmen vorschlagen.
  • Seine drei Vorschläge reichen von einer flächendeckenden 2G-Regel bis zum Lockdown.

Die Corona-Fallzahlen erreichen mit über 12'500 täglichen Neuinfektionen Rekordwerte. Viele Spitäler sind überlastet.

Gesundheitsminister Alain Berset will angesichts der angespannten Corona-Lage die Massnahmen erneut verschärfen. Wie bereits für die Arbeitswelt habe der Bundesrat drei Varianten ausgearbeitet, wie das Online-Portal «Nebelspalter» berichtet.

Bei der ersten Variante würde die 2G-Regel flächendeckend eingeführt. Ungeimpfte würden keinen Zutritt mehr in Restaurants, Museen und andere öffentliche Innenräume haben. Sogar Privatanlässe könnten davon betroffen sein.

Eine Tafel vor einem Restaurant an der Hauptstrasse informiert die Gäste über die 2G-Regel mit der Aufschrift „Geimpft Genesen“. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Eine Tafel vor einem Restaurant an der Hauptstrasse informiert die Gäste über die 2G-Regel mit der Aufschrift „Geimpft Genesen“. Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
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Bereits im Frühling 2020 war die Schweiz wegen dem Coronavirus mehrere Wochen im Lockdown.
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Eine Person mit Coronaivurs-Masken. (Symbolbild)

Bei der zweiten Variante würde verschärfend eine Maskenpflicht hinzukommen. Betriebe und Veranstaltungen, wo keine Maske getragen werden kann, würden geschlossen werden. Also faktisch ein Lockdown für Restaurants und Bars.

Als letzte Option schlage Alain Berset einen dritten Lockdown vor. Dieser würde allerdings nur zwei bis drei Wochen dauern.

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Bundesrätin Karin Keller-Sutter gegen Lockdown

Laut Justizministerin Karin Keller-Sutter habe der Bundesrat die Möglichkeit, die Schrauben anzuziehen. «Dies dürfte unter Umständen notwendig sein.» Doch der Staat müsse immer die mildeste mögliche Massnahme ergreifen.

«Es dürfte unter Umständen nötig sein, die Schraube anzuziehen»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter. (Archivbild)
«Es dürfte unter Umständen nötig sein, die Schraube anzuziehen»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die nächsten seien aus ihrer Sicht die Ausweitung der 2G-Regel und der Maskenpflicht. Gegen einen weiteren Lockdown werde sie sich aber wehren. «Man muss zuvor den Zugang für gegen Corona Ungeimpfte einschränken.»

Taskforce zweifelte bereits an Massnahmen – Armee macht sich bereit

Drei Kantone haben wegen der überfüllte Spitäler bereits die Unterstützung der Armee angefordert. Der Bundesrat hat auf die Hilferufe reagiert und einem Assistenzdienst zugestimmt. Sobald einem Kanton keine zusätzlichen zivilen Mittel mehr zur Verfügung stünden, würden Armeeangehörige aushelfen.

Bereits zuvor hatte der Bundesrat letzten Freitag strengere Corona-Regeln beschlossen. Doch nach der Ablehnung der Kantone der meisten Vorschläge wurde nur die Maskenpflicht verschärft. Ausserdem dürfen nun Betriebe freiwillig eine 2G-Regel einführen. Die Taskforce des Bundes äusserte bereits Zweifel, dass diese Massnahmen ausreichen würden.

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