Das Bundesamt für Verkehr will den Alkohol-Konsum auf Gummibooten legalisieren. Das brachte Direktor Peter Füglistaler scharfe Kritik ein. Jetzt rechtfertigt er sich.
Jetzt verteidigt der Chef des Bundesamts für Verkehr die Gummiboot-Besäufnisse - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund will den Konsum von Alkohol auf Gummibooten erlauben.
  • Polizei und Unfallpräventions-Stellen wehren sich dagegen.
  • Der Direktor des Bundesamts für Verkehr nimmt im Nau-Interview erstmals Stellung.

Die sommerhaften Temperaturen dürften bei vielen bereits die Lust auf die ersten Ausflüge auf Aare und Limmat geweckt haben. Jeder Jahr geniessen zehntausende fröhliche Stunden auf ihrem Gummiboot. Künftig soll dabei auch der Genuss von Alkohol gestattet sein. So will es das Bundesamt für Verkehr.

Trinken auf Aare, Reuss oder Limmat wird erlaubt.
Trinken auf Aare, Reuss oder Limmat wird erlaubt. - Keystone

Die Behörde argumentiert mit der geringeren Gefährdung, die von diesen kleinen Schiffen ausgeht. Ganz anders sehen das allerdings die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft, die Beratungsstelle für Unfallverhütung oder die Luzerner Wasserpolizei.

Aufhebung der Promillegrenze für Böötler? Die Luzerner Wasserpolizei will beim Bund intervenieren. - Nau

BAV-Chef setzt auf Eigenverantwortung

Die neuen Regelungen befinden sich in der Vorkonsultation. Trotz der breiten Kritik hält Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamts für Verkehr, im Gespräch mit Nau an der geplanten Lockerung fest.

Es gebe «irgendwo eine Grenze, für was der Staat Vorschriften machen muss». Man könne schliesslich auch «etwas alkoholisiert spazieren oder Fussball spielen. Es liege in der Verantwortung jedes Einzelnen, seinen Alkoholkonsum auf dem Fluss zu kontrollieren.

Bis am 6. Juli können Interessierte ihre Stellungnahme der Behörde abgeben. Voraussichtlich gelten würden die Neuerungen indes erst ab 2020.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AareStaat