Aus für US-Päckli-Post sorgt für Wirbel
Dass die Schweizerische Post keine Pakete mehr in die USA schickt, sorgt selbst dort für Aufmerksamkeit. Dabei sind wir nicht alleine.
Das Wichtigste in Kürze
- Selbst in den USA sorgt der Paket-Stopp der Schweizerischen Post für Wirbel.
- Dabei haben zahlreiche weitere Länder gleich entschieden.
- Es werden drastische Konsequenzen befürchtet – sogar für die Olympischen Spiele 2028.
Anfang Woche kündigte die Schweizerische Post an, ab sofort keine Pakete mehr in die USA zu verschicken. Denn man könne rein technisch die neu anfallenden US-Zölle gar nicht umsetzen. Ein Schritt, der nicht nur in der Schweiz für Irritationen sorgte.
Viele Länder tun es der Schweiz gleich
«Es wird schlimmer», schreibt zum Beispiel die Analystin Olga Nesterova in den Sozialen Medien. Jetzt auch noch die Schweiz – nachdem es bereits Grossbritannien, Frankreich, Litauen, Indien, Thailand, Südkorea, Singapur und Neuseeland getan hatten.

Wobei auch diese Liste noch unvollständig ist: Auch unsere übrigen Nachbarländer, weitere europäische Staaten und Australien haben die Päckli-Post in die USA suspendiert. Andere Länder werden wohl noch folgen, selbst der Kurierdienst DHL liefert nicht mehr aus der EU in die USA. Denn für einmal liegt es nur indirekt an den rekordhohen US-Zöllen von 39 Prozent für die Schweiz.
Temu im Visier, KMU getroffen
Sondern, dass sich niemand mehr zu helfen weiss. Der Grund für das Chaos und die Verunsicherung: Donald Trump hat mit seiner Unterschrift den Freibetrag von aktuell 800 Dollar bei Postsendungen aufgehoben. Allerdings ohne zu sagen, wie, wann und wohin nun welche Gebühren gezahlt werden müssten.

Die Massnahme war ursprünglich als Gegensteuer zur Paketschwemme von chinesischen Online-Shops wie Temu gedacht. Doch dann beschloss Trump, dass dies doch einfach «für alles» gelten solle. Gemäss US-Zollbehörde gab es 2024 rund 1,36 Milliarden solcher zollbefreiten Pakete – dieses Jahr nun wohl etwas weniger.
In Kommentaren werden drastische Konsequenzen für KMUs befürchtet, sowohl weltweit wie in den USA. Andere befürchten das Schlimmste fürs Weihnachtsgeschäft beziehungsweise die Bescherung unter dem Christbaum. Selbst die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles werden infrage gestellt.
Ärger für die Schweiz – Ärger für Olympia?
Denn es gibt zwar Ausnahmen von der Regel: Es dürfen noch persönliche Gegenstände und Geschenke zollfrei in die USA eingeführt werden. Sofern sie nicht mehr als 200 beziehungsweise 100 Dollar Wert haben. Wie also sollen Olympioniken ihre Ausrüstung ins Land bringen?

Einige Zweckoptimisten weisen darauf hin, dass ja tagtäglich sehr viel Schrott in der Weltgeschichte herumgeschickt werde. Es könne nicht schaden, wenn das nun etwas weniger werde. Andererseits: «Wie verdammt schrecklich muss man sein, um die Schweizer zu verärgern, verdammt noch mal?»