SVP-Asylchef Andreas Glarner behauptet, Schweizer Kinder dürften aus Rücksicht auf muslimische Gspänli keine Cervelat bräteln. Beweise bleibt er indes schuldig.
Andreas Glarner
SVP-Asylchef Andreas Glarner. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Asylchef Andreas Glarner schreibt über ein angebliches Cervelat-Verbot.
  • Dieses sei aus Rücksicht vor muslimischen Kindern erlassen worden.
  • Die Geschichte geht viral, beweisen kann Glarner sie allerdings nicht,.

Landauf landab finden dieser Tage Abschlussfeste statt – sei es an Schulen oder in Jugendorganisationen. SVP-Nationalrat Andreas Glarner schreibt nun auf seiner Facebook-Seite, dass es an einer Kinder-Party im Kanton Aargau zu einem Eklat gekommen sei.

So hätten sich Mütter darüber enerviert, dass ihren Kindern verboten wurde, eine Cervelat mitzubringen. Begründung: Das Schweinefleisch könnte auf dem selben Grill liegen wie die Grilladen von muslimischen Kindern.

Post von Andreas Glarner geht viral

Diese würden dadurch nicht an das Abschlussfest kommen, habe eine Mutter ihm erzählt. Der kurze Post des SVP-Asylchefs sorgte für eine wahre Flut von Kommentaren. Innert 20 Stunden hagelte es über 4'600 Kommentare – und der Beitrag wurde über 4'000 Mal geteilt.

Herrscht in einer Aargauer Jugendorganisation ein Cervelat-Verbot?
Herrscht in einer Aargauer Jugendorganisation ein Cervelat-Verbot? - Keystone

Nur: Stimmt die Geschichte überhaupt? Glarner nennt weder die betreffende Organisation noch die Gemeinde, in der sich die Episode zugetragen haben soll. Entsprechend kritisieren viele Personen, dass Glarner eine Hetzjagd veranstalte, ohne dafür Beweise zu liefern.

Keine Details wegen «Quellenschutz»

Auf Anfrage beschwört der SVP-ler aus Oberwil-Lieli AG, dass es sich genau so zugetragen habe. Die Mutter habe allerdings Angst vor negativen Konsequenzen für ihre Kinder, erklärt er. Deshalb habe er ihr absoluten Quellenschutz zugesichert.

Einen Tag nach Publikation des umstrittenen Beitrags erklärte Glarner auch öffentlich auf seinem Profil, dass er die betroffene Mutter «schützen» werde.

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