«Wenn du König wärst»: Andy Serkis' Sohn als König Artus

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Deutschland,

Ein mit magischen Kräften versehenes Schwert, eine Hexe voller böser Absichten, der legendäre Zauberer Merlin und dazu: eine Gruppe von Schulkindern voller Entschlossenheit. Fantasy-Abenteuer von Joe Cornish.

In «Wenn du König wärst» wachsen einem Schuljungen völlig unerwartet royale Superkräfte zu. Foto: -/Twentieth Century Fox
In «Wenn du König wärst» wachsen einem Schuljungen völlig unerwartet royale Superkräfte zu. Foto: -/Twentieth Century Fox - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Dreiunddreissig Jahre ist es her, dass der Sänger Rio Reiser davon träumte, König zu sein: «Das alles, und noch viel mehr, würd' ich machen, wenn ich König von Deutschland wär».

Nun läuft ein Abenteuerfilm an, dessen Titel ein wenig an Reisers grossen Hit aus den 1980ern erinnert. In «Wenn du König wärst» ist es ein Schuljunge, dem völlig unerwarteter Weise royale Superkräfte zuwachsen. Regisseur Joe Cornish legt hiermit eine aufgefrischte und alternative Version der Artus-Sage vor, in der der junge Louis Serkis die Hauptrolle übernimmt - unter anderem flankiert von etablierten Schauspielern wie Patrick Stewart («Star Trek») und Rebecca Ferguson («Mission: Impossible»).

In dem, annähernd zwei Stunden währenden Jugendabenteuer muss der junge Held in manch einer Szene über sich hinauswachsen und immer wieder unter Beweis stellen, dass auch Kinder in der Lage sind, in brenzligen Situationen Verantwortung zu übernehmen. Zunächst aber wird der kleine und auch ein wenig pummelige Alex als ganz normaler, ja eher am Rande stehender Schüler eingeführt. Gleich in einer der ersten Szenen wird sein bester Freund, der überliebe und auch nicht eben gertenschlanke Bedders, von den zwei Bösewichtern der Schule, Lance und Kaye, malträtiert. So recht zur Wehr setzen können sich Alex und Bedders einfach nicht.

Alles aber soll sich ändern, als Alex auf der Flucht vor Kaye und Lance auf einer verlassenen Baustelle ein seltsames, in einem Betonblock steckendes Schwert erspäht - und es ihm tatsächlich gelingt, das mächtige Kampfgerät aus dem Stein zu ziehen. Bedders mutmasst auch sofort: Vielleicht handelt es sich bei dem Schwert um das sagenumwobene Excalibur?

Nicht nur, dass sich der Verdacht erhärtet. Aus dem Mund eines, zuweilen in Gestalt einer Eule auftretenden Zauberers (Merlin!) muss Alex zudem erfahren, dass es an ihm ist, die Welt vor den Untrieben der Zauberin Morgana zu bewahren: «Du bist ein König Alexander, das Schwert hat dich auserwählt!». So einfach indessen ist es denn doch nicht für einen Teenager, mal eben in die Rolle des Königs zu schlüpfen. Tapfer aber macht sich Alex daran, eine Ritterrunde um sich zu scharren.

«Wenn du König wärst» ist ein durchweg gelungener Abenteuerfilm geworden, der jedoch ohne allzu bemerkenswerte Schauwerte und auch ohne allzu aussergewöhnliche darstellerische Leistungen auskommt. Patrick Stewart zwar ist eine kleine Attraktion als betagter, mit einem übergrossen Led Zeppelin-Shirt und ziemlicher wirrer Frisur angetaner Zauberer Merlin. Und auch der junge Brite Louis Ashbourne Serkis (Jahrgang 2004), Sohn von Andy Serkis («Der Herr der Ringe»), macht seine Sache gut.

Der Film wartet auf mit fast an legendäre Momente der TV-Serie «Game of Thrones» erinnernden Schlachtengemälden, mit einigem Humor und ein paar ernsteren Nebensträngen (so Alex’ verzweifelte Suche nach seinem, früh verschwundenen Vater). Manch jugendlicher Kinogänger mag Parallelen erkennen zum jüngst gestarteten «Shazam!», in dem ein ähnlich alter Junge von einem Zauberer besondere Kräfte erhält. Die vielen Kommentare derweil, die in «Wenn du König wärst» en passant den Zustand Britanniens beklagen, dürften den ein oder anderen älteren Film-Zuschauer durchaus an die aktuelle Brexit-Debatte erinnern.

Wenn du König wärst, Grossbritannien/USA 2019, 115 Min, FSK ab 6, von Joe Cornish, mit Patrick Stewart, Louis Ashbourne Serkis, Rebecca Ferguson

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