Der Film «House of Gucci» startete in den Deutschschweizer Kinos. Regisseur Ridley Scott wehrte sich gegen die seither eingetretenen Anschuldigungen.
Ridley Scott
Adam Driver und Lady Gaga in «House of Gucci». - © 2021 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. All Rights Reserved.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Film «House of Gucci» von Ridley Scott kam am Donnerstag auf die Leinwand.
  • Schon vor dem Kinostart erhitzte er die Gemüter.
  • Besonders die von Lady Gaga verkörperte Figur der Patrizia Reggiani sorgt für Kritik.

Der neue Film von Ridley Scott (84) «House of Gucci» erntet derzeit viel Kritik. Der Film widmet sich drei Jahrzehnten höchst turbulenter Firmen- und Familiengeschichte des weltberühmten Modeimperiums. Dass in dem Drama über Intrige, Verrat und letztendlich Mord die Mitglieder der Familie nicht gut wegkommen, stört deren Nachfahren.

In einem neuen Statement zu dem Streifen, der auf dem Buch «House of Gucci: A Sensational Story of Murder, Madness, Glamour, and Greed» von Sara Gay Forden basiert. Droht gar eine Klage?

Ridley Scott meldet sich zu Wort

In dem Statement vom vergangenen Montag (29. November), aus dem unter anderem «Variety» zitiert, wird der Film als eine «Beleidigung» bezeichnet. Das darin Gezeigte sei zudem «weit weg von der Realität». Mehrere Familienmitglieder würden als «Gangster» dargestellt, die sich «gegenüber der Welt um sie herum ignorant und unsensibel verhalten».

Die Nachfahren von Aldo Gucci (im Film Al Pacino, 81) führen weiter an: «Die Produzenten des Films sahen es nicht als notwendig an, die Erben zu konsultieren, ehe sie Aldo Gucci darstellten.»

Regisseur Ridley Scott liess ähnliche Vorwürfe unlängst in einem Interview mit BBC Radio nicht auf sich sitzen: «Man muss sich in Erinnerung rufen, dass ein Gucci ermordet wurde und ein anderer wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis landete. [...] Sobald du so etwas tust, wirst du Teil des Gemeinguts.»

Von der Täterin zum Opfer?

Auch die Darstellung von Lady Gagas Figur Patrizia Reggiani (72), die 18 Jahre lang im Gefängnis sass, stösst auf Ablehnung. Hierzu zitiert «Variety»: Patrizia Reggiani «wird nicht nur im Film, sondern auch in Statements des Casts als Opfer dargestellt. Dieses versucht, in einer männlich geprägten und chauvinistischen Unternehmenskultur zu überleben».

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Lady Gaga als Patrizia Reggiani in einer Szene des Kinofilms «House of Gucci» von Ridley Scott. - dpa-infocom GmbH

Dies könnte «nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein», so die Kritik der Gucci-Erben. Vielmehr sei das Modehaus seit jeher ein «inklusives Unternehmen» gewesen. In dem bereits in den 80er Jahren zahlreiche Führungspositionen von Frauen bekleidet wurden.

Trotz dieser vernichtenden Kritik der Angehörigen scheinen sie bislang keine konkreten Schritte gegen die Produktion und Filmstudio Universal Pictures vorzunehmen. Zumindest will «Variety» aus Insiderkreisen in Erfahrung gebracht haben, dass bislang keine juristischen Massnahmen der Guccis ergriffen wurden.

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