Sektenführer Charles Manson stiftete vor 50 Jahren seine Anhänger zu Blutorgien an. Diesen fiel auch die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate zum Opfer.
Heute vor 50 Jahren wurde Sharon Tate zu einem der Opfer der Manson-Morde. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sharon Tate (†26) wurde vor genau 50 Jahren von der Manson-Familie ermordet.
  • In der schockierenden US-Mordserie starben insgesamt sieben Personen.

10050 Cielo Drive in den Hügel über dem Luxusviertel Beverly Hills zählt zu den berüchtigsten Adressen von Los Angeles: In der Nacht zum 9. August 1969 wurde hier unter anderem die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate (†26) von Mitgliedern der sogenannten «Manson Family» brutal ermordet. 

Die 26-Jährige stand am Anfang ihrer Karriere. Eineinhalb Jahre vor ihrem Tod heiratete das Model den Regisseur Roman Polanski. Dieser war in London, als in der Tatnacht vier Personen mit Bajonetten, Pistolen und Messern in die Villa eindrangen.

Charles Manson
Roman Polanski und Sharon Tate nach ihrer Hochzeit im Jahr 1968. - Keystone

Die im achten Monat schwangere Tate hatte an diesem Abend Besuch von ihrem Ex-Freund, Starfriseur Jay Sebring (†35). Grausam verstümmelt und mit einer Schnur um den Hals wurde die Schauspielerin am nächsten Morgen neben Sebrings Leiche gefunden.

Manson Murders 50th Anniversary
Die Bildcollage zeigt die Manson-Opfer von der Nacht auf den 09.08.69 (v.l.n.r.): Wojciech Frykowski, Sharon Tate, Stephen Parent, Jay Sebring und Abigail Folger. - Keystone

Auch die Kaffeefirma-Erbin Abigail Folger (†25) und ihr polnischer Freund Wojciech Frykowski (†32) waren bestialisch umgebracht worden. In der nächsten Nacht metzelte die Manson-Gang die Geschäftsleute Leno (†44) und Rosemary La Bianca (†38) nieder.

Charles Manson als Monster und Drahtzieher

Drei Monate lang hatte die Stadt der Engel Angst, bis Charles Manson (†83) und vier junge Mitglieder seiner Hippie-Sekte verhaftet wurden. Während des neunmonatigen Prozesses behauptete Manson, selbst nie getötet zu haben.

Tatsächlich war er bei den Bluttaten nicht dabei. Doch Staatsanwalt Vincent Bugliosi stellte ihn als Monster und Drahtzieher dar, dem die jungen Anhänger wie «hirnlose Roboter» gefolgt seien. Von Drogen und seiner Ideologie abhängig.

linda kasabian
Charles Manson kurz vor seinem Tod (l.) und nach seiner Verhaftung im Jahre 1969 (r.). Linda Kasabian war Kronzeugin im Prozess gegen ihm. - Keystone

Mit den Morden wollte Manson einen Rassenkrieg zwischen Schwarzen und Weissen anstiften, um am Ende selbst als Anführer aufzutrumpfen. Seine Ideologie nannte er «Helter Skelter» (Hals über Kopf) nach dem gleichnamigen Song der Beatles.

Er liess sich als Satan oder Jesus verehren und schickte blutjunge Mädchen seiner Sekte zum Anschaffen. Und schliesslich zum Morden.

Manson und Atkins sterben hinter Gitter

1971 wurde Manson wegen Anstiftung zu den Bluttaten zum Tode verurteilt, was später in lebenslange Haft umgewandelt wurde. Öffentlich zeigte er nie Reue. Nach fast fünf Jahrzehnten hinter Gittern starb er 2017.

Charles Manson
Charles Mansons Anhängerinnen Susan Atkins, Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten waren in den Mord von Sharon Tate verwickelt. - Keystone

Tex Watson (73), Patricia Krenwinkel (71) und Leslie van Houten (69) haben ihre Taten wiederholt bedauert. Sie sitzen eine lebenslange Strafe ab. Susan Atkins (†61) stellte 13 Gnadengesuche, bevor sie 2009 im Gefängnis an Krebs starb.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Roman PolanskiBeverly HillsAngstStaatsanwaltDrogenBeatlesJesusWatsonHaftKrebsStrafeTod