Mit ihrer Hauptrolle in der BR-Serie «Die Hausmeisterin» eroberte sie die Herzen bayerischer Fernsehzuschauer - nun ist Veronika Fitz mit 83 Jahren gestorben.
Die Schauspielerin Veronika Fitz ist nach langer schwerer Krankheit gestorben. Foto: Tobias Hase/dpa
Die Schauspielerin Veronika Fitz ist nach langer schwerer Krankheit gestorben. Foto: Tobias Hase/dpa - dpa-infocom GmbH
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  • Mit ihrer Paraderolle in der BR-Serie «Die Hausmeisterin» eroberte Veronika Fitz die Herzen der Fernsehzuschauer - nun ist die bayerische Volksschauspielerin im Alter von 83 Jahren gestorben.

Ihre einzige Tochter, Ariela Bogenberger, gab am Samstag bekannt, dass Fitz ihrer langen schweren Krankheit am Donnerstag im Kreis ihrer Familie im oberbayerischen Bad Aibling erlegen sei. «Sie war eine wunderbare und eigensinnige Frau», sagte Bogenberger der Deutschen Presse-Agentur in München.

Bundesweit berühmt wurde die Grimme-Preisträgerin Fitz auch mit ihren Auftritten in der ZDF-Serie «Forsthaus Falkenau». Zuletzt stand sie 2010 im Fernseh-Drama «In aller Stille» vor der Kamera, zu dem ihre Tochter das Drehbuch geschrieben hatte.

Ihre Hauptrolle in der BR-Serie «Die Hausmeisterin» spielte sie an der Seite von Helmut Fischer und Ilse Neubauer. In der Serie verkörperte Fitz die 50-jährige Hausmeisterin Martha Haslbeck, die sich nach 25 Jahren Ehe von ihrem Mann - gespielt von Helmut Fischer - trennt. Mit viel Herz und Münchner Humor kämpft sie sich fortan durch ihr Leben und hat dabei immer ein offenes Ohr für ihre Familie und ihre Nachbarn. Die Serie lief von 1987 bis 1992 in der ARD. Fitz erhielt für ihre Darstellung den Grimme-Preis.

«Sie war meine Lieblingstante», erinnerte sich am Samstag ihre Nichte, die Kabarettistin Lisa Fitz (67). «Die Todesnachricht hat mich schwer erschüttert - ich hatte sie immer sehr lieb.» Sie habe jedes Mal viel Spass gehabt, wenn sie sich mit ihrer Tante getroffen habe. Auch als Künstlerin habe Veronika Fitz sie ihr Leben lang beeindruckt. «Was ich an ihr hoch geschätzt habe, war ihre einmalige und originelle Schauspielkunst.»

Als achtes Kind wurde Veronika Fitz 1936 in eine Künstlerfamilie aus Diessen am Ammersee hineingeboren. Der Vater war Bühnenautor, die Mutter Opernsängerin. «Das war mein Lebensmotto, Schauspielerin zu werden», sagte sie einmal dem BR. «Ich wollte nie etwas anderes machen.»

Nach ihrer Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule war Fitz in den 70er Jahren festes Ensemblemitglied an den Münchner Kammerspielen. Auch am Münchner Volkstheater und am Bayerischen Staatsschauspiel stand sie auf der Bühne. Gastauftritte führten sie unter anderem ans Wiener Burgtheater und zur Berliner Schaubühne.

Im Lauf ihrer Karriere konzentrierte sich Fitz mehr und mehr auf Fernsehproduktionen. Schon 1956 stand sie im Film «Die Geierwally» vor der Kamera. Es folgten die Fernsehserien «Funkstreife Isar 12», «Königlich Bayerisches Amtsgericht» sowie unzählige Fernsehfilme.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, Fitz habe Millionen mit ihren Rollen begeistert. «Wie kaum eine andere verkörperte sie die bayerische Seele auf der Leinwand.»

Auch Kunstminister Bernd Sibler (CSU) würdigte Fitz als eine der ganz grossen Schauspielerinnen Bayerns. «Viele der von ihr dargestellten Figuren - ob auf der Bühne oder in Film und Fernsehen - bleiben unvergessen.» Sibler betonte: «Sie war eines jener Gesichter, die in den 70er und 80er Jahren Bayern im Fernsehen geprägt haben.»

Nach einem schweren Sturz war Fitz auf Hilfe angewiesen. Sie verliess ihr Haus in Krailling bei München, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens gewohnt hatte, und zog in die Nähe ihrer Tochter nach Prien am Chiemsee. Dort lebte sie zurückgezogen. In der Öffentlichkeit trat sie kaum noch auf.

Ihren 80. Geburtstag im Jahr 2016 beging sie in aller Stille. In einem Interview hatte Fitz einmal erzählt, dass sie zu Beginn ihrer Karriere in ihr Tagebuch geschrieben habe: «Lieber Gott, sollte ich jemals berühmt werden, dann bitte ganz langsam.»

Die Familie plane als Abschied eine Trauerfeier, sagte Bogenberger. Ort und Zeitpunkt stünden noch nicht fest. Auch da sei ihre Mutter sehr eigensinnig gewesen.

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