Nach einem Scherz über religiöse Schulen, wie auch Präsident Erdogan eine besuchte, ist die türkische Popsängerin Gülsen verhaftet worden.
Das Gerichtsgebäude Adalet Saray in Istanbul.
Das Gerichtsgebäude Adalet Saray in Istanbul. - Mehmet Guzel/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die prominente türkische Popsängerin Gülsen sitzt in Untersuchungshaft.
  • Nach einem Scherz über religiöse Bildungseinrichtungen wurde die 46-Jährige verhaftet.
  • Ihr Anwalt kündigte am Freitag an, Beschwerde einzulegen.

Die prominente türkische Popsängerin Gülsen ist wegen eines Scherzes über religiöse Bildungseinrichtungen verhaftet worden. Die 46-Jährige sitzt nach türkischen Medienberichten unter dem Vorwurf der Anstachelung zu Hass und Feindseligkeit in Untersuchungshaft. Ihr Anwalt kündigte am Freitag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu an, Beschwerde einzulegen. Die Verhaftung sei rechtswidrig.

Gülsen Bayraktar Çolakoglu – so der volle Name – hatte im April scherzhaft zu einem Kollegen gesagt, dessen «Perversität» sei auf seine Zeit an einer Imam-Hatip-Schule zurückzuführen.

Präsident Erdogan besuchte religiöse Schule

Das Video machte in den sozialen Netzwerken schnell die Runde. Inzwischen hat sie sich entschuldigt. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war auf einer solchen Schule.

Die Imam-Hatip-Schulen legen ihren Schwerpunkt auf religiöse Fächer. Der Koran und die Lehren des Propheten Mohammed haben im Unterricht Priorität. Ursprünglich dienten solche Schulen zur Ausbildung von Imamen. Oppositionsparteien und andere Künstler forderten Gülsens Freilassung.

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