Einen Monat nach der Auktion in New York meldete sich die Kultur- und Tourismusbehörde von Abu Dhabi und behauptete, das Gemälde erworben zu haben. Das war Ende 2017. Seitdem ist es nicht mehr zu sehen gewesen.
Das Gemälde «Salvator Mundi» im Auktionshaus Christie's (2017). Foto: Kirsty Wigglesworth/AP
Das Gemälde «Salvator Mundi» im Auktionshaus Christie's (2017). Foto: Kirsty Wigglesworth/AP - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Von 45 auf 450.000.000: Der «Salvator Mundi» («Erlöser der Welt») von Leonardo da Vinci ist das teuerste Gemälde der Welt, das je bei einer Auktion versteigert wurde.

Im November 2017 kam das Bild, das Jesus Christus zeigt, beim Auktionshaus Christie's in New York für 450 Millionen US-Dollar (401 Mio Euro) unter den Hammer - und ist seitdem verschwunden.

Einen Monat nach der Auktion verkündete die Kultur- und Tourismusbehörde von Abu Dhabi, das Gemälde erworben zu haben. Es solle im neu eröffneten Louvre des Emirats gezeigt werden. Eine für September 2018 angekündigte Präsentation wurde kurz zuvor jedoch ohne Nennung von Gründen abgesagt. Seitdem ist es still geworden. Weder der Louvre Abu Dhabi noch die Kulturbehörde antworteten auf dpa-Anfragen zum Verbleib des Kunstwerks.

Experten bezweifeln, dass es tatsächlich von der Hand des Meisters selbst stammt. 1958 war das Bild noch für lediglich 45 britische Pfund (heute ca. 52 Euro) versteigert worden. Denn die Geschichte des um 1500 entstandenen Ölgemäldes weist grosse Lücken auf. In einem Beitrag für die «Zeit» schrieb der Kunsthistoriker Frank Zöllner unter der Überschrift «Der teuerste Flop der Welt?»: «Leonardo hat das Werk nicht selbst gemalt, er lieferte lediglich den Gesamtentwurf und einige Detailstudien, seine Schüler verwendeten seine Ideen.»

Auch die Ersteigerung bleibt mysteriös. Arabische und westliche Medien berichteten, dass ein enger Vertrauter des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman der anonyme Käufer gewesen sei und es für den Kronprinzen ersteigert habe. Die Gerüchte gingen soweit, dass sich die saudische Botschaft in den USA genötigt sah zu erklären, Prinz Badr Al Saud habe das Gemälde tatsächlich - allerdings im Auftrag der Kulturbehörde von Abu Dhabi - als Mittler ersteigert.

Seitdem fehlt vom «Erlöser der Welt» jede Spur. In Frankreichs Kunstwelt halten sich Gerüchte, dass das Gemälde im Oktober im Louvre zu sehen sein soll - als Highlight einer einzigartigen Leonardo-Werkschau. Der Louvre hüllt sich in Schweigen.

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