Terence Hill wird 85: Ein Leben zwischen Western und Eisdiele

1939 wurde Mario Girotti in Venedig geboren. Doch die Welt kennt ihn besser als Terence Hill – der unvergessliche Partner von Bud Spencer in zahlreichen Italowestern. Mit seinen frisch gewordenen 85 Jahren ist er immer noch aktiv im Filmgeschäft, wie «ntv» berichtet.

Seine strahlend blauen Augen und sein schelmisches Lächeln sind bis heute sein Markenzeichen – obwohl einige Falten hinzugekommen sind.

Geboren als Sohn einer Deutschen aus Lommatzsch bei Dresden, wuchs er zunächst in Sachsen auf. Dort erlebte die Bombardierung Dresdens als kleiner Junge.

Nachdem seine Familie nach Rom gezogen war, entdeckte Regisseur Dino Risi den jungen Mario bei einem Schwimmwettkampf. Er gab ihm seine erste kleine Rolle im Filmgeschäft. Trotz eines begonnenen Studiums der Philosophie und Literatur entschied sich Girotti bald vollständig für die Schauspielerei.

Seinen Durchbruch hatte er 1963 mit dem Meisterwerk «Der Leopard» von Luchino Visconti. In Deutschland wurde er durch Nebenrollen in Karl-May-Verfilmungen bekannt.

Ein entscheidender Moment in seinem Leben und seiner Karriere war der Western «Gott vergibt – Django nie!» von 1967. Während der Dreharbeiten lernte er Lori Zwicklbauer kennen.

Sie wurde später seine Frau. Und er stand zum ersten Mal mit Carlo Pedersoli vor der Kamera, der später als Bud Spencer bekannt wurde.

«Das war eine magische Begegnung. Das funktionierte einfach mit uns beiden und wir wussten gar nicht, warum.» Das sagte Terence Hill in einem Interview über seinen 2016 verstorbenen Schauspielpartner. «Wir haben uns nie genervt».

Die beiden wurden zu einem unvergesslichen Duo: Hill als cleverer Schönling und Spencer als schlagkräftiger Grobian sorgten für viele Lacher.

Neben seiner Zusammenarbeit mit Spencer drehte Hill auch alleine Filme wie «Mein Name ist Nobody» oder «Lucky Luke». Nach dem tragischen Tod seines Adoptivsohnes Ross im Jahr 1990 zog sich Hill für zehn Jahre aus dem Filmgeschäft zurück.

Im Jahr 2000 kehrte er auf die Bildschirme zurück. Diesmal als cleverer Pfarrer in der TV-Serie «Don Matteo», die sich zu einem Hit im italienischen Fernsehen entwickelte. Bis heute hat er in mehr als 250 Folgen mitgespielt.

Nach vielen Jahren auf einer Farm im US-Bundesstaat Massachusetts kehrte Hill nach Amelia zurück und eröffnete dort 2017 eine Eisdiele. Im Jahr 2022 nahm er zusätzlich zu seiner italienischen und US-Staatsbürgerschaft auch die deutsche Staatsbürgerschaft an.

Vor einem Jahr kündigte Hill an, mit «Trinity, die Nonne und der Revolver» wieder vor die Kamera zu treten.

«Ich hatte meinen Fans versprochen, dass ich noch ein paar Patronen im Colt habe», sagte er der «Bild»-Zeitung. «Ich bin bereit für einen neuen Sonnenaufgang im Wilden Westen.» Wann der Film in die Kinos kommt, ist noch nicht bekannt.