Sie setzt sich für Frauenrechte und die LGBTI-Gemeinde ein. Doch das ist in Russland ein gefährliches Feld. Künstlerin Julia Zwetkowa steht wegen ihrer Kunst vor Gericht und fordert ein faires Verfahren.
Julia Zwetkowa
Künstlerin Julia Zwetkowa auf einer undatierten Aufnahme vor dem Komsomolsky Bezirksgericht. Foto: ---/Julia Zwetkowa/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die russische Künstlerin Julia Zwetkowa ist aus Protest gegen das Gerichtsverfahren gegen sie in einen Hungerstreik getreten.

«Ich verlange, meinen Prozess öffentlich zu machen», schrieb sie am Samstag bei Facebook.

Die Gründe für den Ausschluss der Öffentlichkeit seien weit hergeholt. Der 27 Jahre alten Feministin wird die Herstellung und Verbreitung von pornografischem Material vorgeworfen, weil sie künstlerische Darstellungen des weiblichen Körpers in den sozialen Medien teilte. Ihr Anwalt hatte zum Prozessauftakt im April die Unschuld seiner Mandantin beteuert.

Sie verlange zudem, sich «mit allen rechtlichen Mitteln» verteidigen zu können und das Verfahren nicht länger hinauszuzögern, schrieb Zwetkowa. «Wie Sie sehen, bitte ich nicht darum, mich freizusprechen.» Die Staatsanwaltschaft und die Richter sollten ehrlich zu sich selbst sein und endlich eine Entscheidung treffen. Für sie sei es schwer, isoliert zu sein und nicht arbeiten zu können.

Die Menschenrechtsorganisationen Memorial und Amnesty International haben die Frau offiziell auf die Liste der politisch Verfolgten gesetzt. Amnesty hatte zuletzt die russischen Behörden aufgefordert, alle Vorwürfe gegen Zwetkowa fallenzulassen. Sie habe lediglich von ihrer Kunstfreiheit Gebrauch gemacht, so die Menschenrechtler. Die Aktivistin ist für ihren Einsatz für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LGBTI) landesweit bekannt.

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