Rembrandt und Velázquez in Amsterdam

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Niederlande,

Rembrandt und Velázquez - die beiden grossen Maler des 17. Jahrhunderts kannten sich nicht. Doch der Holländer und der Spanier haben grosse Übereinstimmungen. Eine ungewöhnliche Begegnung.

Die Gemälde «Regenten des Haarlem Oudemannenhuis», «Finis Gloriae Mundi» und «Regenten des Haarlem Oudemannenhuis» im Amsterdamer Reichsmuseum. Foto: Robin Van Lonkhuijsen/ANP/dpa
Die Gemälde «Regenten des Haarlem Oudemannenhuis», «Finis Gloriae Mundi» und «Regenten des Haarlem Oudemannenhuis» im Amsterdamer Reichsmuseum. Foto: Robin Van Lonkhuijsen/ANP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Amsterdamer Reichsmuseum zeigt zum Ende des Rembrandt-Jahres eine direkte Gegenüberstellung der grössten Meister des 17.

Jahrhunderts: Der spanische Maler Diego Velázquez (1599-1660) und Rembrandt van Rijn (1606-1669).

Insgesamt sind ab Freitag rund 60 Spitzenwerke niederländischer und spanischer Meister aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter zu sehen. Es sind Stücke aus internationalen Sammlungen, darunter zehn von Velázquez und elf von Rembrandt.

Beide Maler waren kennzeichnend für die grosse Blüteperiode ihrer Länder im 17. Jahrhundert, sagte der Konservator der Ausstellung, Gregor Weber, am Dienstag in Amsterdam bei der Präsentation der Schau. «Wir haben zwei Helden nebeneinander gestellt, ihre Werke gehen einen visuellen Dialog ein.»

Spanien und die Niederlande waren damals noch bis 1648 in den 80-jährigen Krieg verwickelt, und doch erlebten beide Grossmächte eine ungeheure kulturelle Blüte. Dabei konnten das alte Königreich und die neue Republik kaum gegensätzlicher sein. Einerseits war da das streng katholische Spanien mit der grossen Macht der Kirche und der Krone. Dagegen hatten in der calvinistischen niederländischen Republik die Bürger das Sagen.

Rembrandt und Velázquez waren schon zu Lebzeiten anerkannte Künstler in ihrer Heimat und gehören heute zu den grössten Malern der Geschichte. «Sie kannten sich nicht», sagte der deutsche Kunsthistoriker Weber. «Es gibt aber verblüffende Übereinstimmungen.» Das werde deutlich bei Themen wie Glaube, Macht oder Liebe, bei der Abbildung von «Wirklichkeit und Ewigkeit, Religion und Schönheit.»

Das Reichsmuseum hängte die Werke in Paaren sehr grosszügig nebeneinander, um den direkten Vergleich zu ermöglichen. Das gilt auch für die Werke anderer spanischer und holländischer Meister, Zeitgenossen von Rembrandt und Velázquez. Zu sehen sind Gemälde unter anderem von Johannes Vermeer, Francisco de Zurbarán, Frans Hals und Bartolomé Esteban Murillo.

Da sieht man einerseits ein Selbstporträt Rembrandts, das den Maler als zweifelnden Apostel Paulus zeigt. Daneben hängt das Porträt eines Hofnarren von Velázquez, der ebenso das Menschliche hervorhebt, und nicht etwa einen Spassmacher zeigt. Beide Maler setzten auch effektiv das Licht als Mittel ein. Und sie malten grosse Gruppenporträts wie spannende Filmszenen.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Prado in Madrid. In dem spanischen Museum sahen 450 0000 Besucher bereits eine ähnliche Ausstellung. Allerdings sind in Amsterdam viele andere Werke zu sehen und es wurde auch eine andere Präsentation gewählt.

Die Ausstellung «Rembrandt-Velázquez. Niederländische & spanische Meister» wird am Donnerstag vom niederländischen König Willem-Alexander und dem spanischen König Felipe gemeinsam eröffnet und läuft bis zum 19. Januar 2020.

Für das Reichsmuseum mit der weltweit grössten Sammlung von Rembrandts geht mit dieser Ausstellung das Rembrandt-Jahr zu Ende. Mit zahlreichen Ausstellungen gedenken die Niederlande in diesem Jahr des Todestags von Rembrandt vor 350 Jahren.

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