RBB-Affäre: Sender stellt Leiterin der Intendanz frei

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Deutschland,

Seit Wochen hat es Vorwürfe gegen RBB-Senderchefin Patricia Schlesinger gegeben. Am Sonntag trat sie zurück. Nun muss auch noch Leiterin der Hauptabteilung Intendanz gehen.

Rundfunk Berlin-Brandenburg
Die Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Patricia Schlesinger steht in der Kritik. - Monika Skolimowska/dpa

In der Affäre rund um Vorwürfe der Vetternwirtschaft hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Leiterin der Hauptabteilung Intendanz, Verena Formen-Mohr, mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Das bestätigte ein Sprecher des öffentlichen-rechtlichen Senders der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet. Nähere Angaben zu den Gründen für die Freistellung machte der Sender nicht.

Am Sonntag war RBB-Intendantin Patricia Schlesinger zurückgetreten, am vergangenen Donnerstag hatte sich die 61-Jährige bereits vom ARD-Vorsitz zurückgezogen. Es stehen zahlreiche Vorwürfe in der RBB-Affäre im Raum.

Das Online-Medium «Business Insider» hatte den Fall Ende Juni ins Rollen gebracht. Es geht um die Frage, ob Schlesinger und der Senderchefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf miteinander einen zu laxen Umgang bei der möglichen Kollision von Interessen gepflegt haben könnten. Beide wiesen Vorwürfe zurück. Derzeit läuft eine externe Untersuchung einer Anwaltskanzlei. Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Ermittlungsverfahren gegen ehemalige RBB-Intendantin

Inzwischen führt die Staatsanwaltschaft in Berlin ein Ermittlungsverfahren gegen Schlesinger, ihren Ehemann sowie Wolf wegen des Verdachts auf Untreue und Vorteilsannahme.

Die bislang ungeklärten Vorwürfe reichen von fragwürdigen Beraterverträgen zu einem inzwischen auf Eis gelegten RBB-Bauprojekt, einer grossen Gehaltserhöhung für Schlesinger auf gut 300.000 Euro bis zu einem zusätzlichen Boni-System. Ausserdem geht es um Essen mit «Multiplikatoren» auf RBB-Kosten in ihrer Privatwohnung und einen luxuriösen Dienstwagen mit Massagesitzen, für den es einen sehr hohen Rabatt gegeben haben soll. Schlesingers Ehemann bekam Aufträge von der landeseigenen Messe Berlin, bei der Wolf auch Chefkontrolleur ist. Zudem wurde bekannt, dass die Chefetage hochwertig für 650.000 Euro ausgestattet worden sein soll.

Im Sommer 2020 hatte der RBB mitgeteilt, dass der Verwaltungsrat den Vertrag von Formen-Mohr verlängerte. Sie leitet nach den damaligen Angaben die Hauptabteilung Intendanz und ist damit unter anderem für die beim RBB angesiedelten ARD-Gemeinschaftseinrichtungen, die Presse- und Marketingabteilungen und die Unternehmensplanung verantwortlich. Sie sei zudem in der Leitung der Projekte zum Neubau des Crossmedialen Nachrichtencenters und des Digitalen Medienhauses des RBB tätig - das ist das auf Eis gelegt Bauprojekt. Auch bei der Dienstleistungs-Tochter RBB Media ist sie im Impressum als Geschäftsführerin aufgeführt.

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