Rapperin Little Simz durchbricht Grenzen

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Grossbritannien,

Coole Raps, Soul-Gesang, bombastische Chöre und grosses Orchester - funktioniert das? Die Antwort: Ein klares Ja, wenn man es so macht wie die Londoner Rapperin Little Simz.

Die britische Rapperin Little Simz ist auch als Schauspielerin unterwegs. Foto: Nwaka Okparaeke/SureShot Promotions/dpa
Die britische Rapperin Little Simz ist auch als Schauspielerin unterwegs. Foto: Nwaka Okparaeke/SureShot Promotions/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem düsteren Marsch-Trommelwirbel geht es los, Chöre und Streicher steigern noch die Dramatik.

Sobald sich dann der ultracoole Rap-Flow von Little Simz über diese orchestrale Szenerie legt, ahnt man endgültig, wie sich ein James-Bond-Titelsong mit Hip-Hop-Touch anhören könnte (Zeit dafür wäre es sowieso mal).

«Introvert», der sechsminütige Opener und Quasi-Titelsong des Albums «Sometimes I Might Be Introvert», ist eine atemberaubende Fusion gegensätzlicher Genres. Simbiatu Ajikawo alias Little Simz, die 27-jährige Rapperin, Sängerin, Produzentin und Schauspielerin aus London, lässt auch danach nicht locker.

Im Selbstermächtigungsstück «Woman» glänzt ihr lässiger Sprechgesang neben den warmen Soul-Vocals von Cleo Soul, die zuletzt als Mitglied der weltweit gefeierten, mysteriösen Band Sault bekannt wurde. Bei deren innovativer Mixtur aus Seventies-Soul, Jazz-Funk, Rap, Gospel und Afrobeat knüpft das vierte Album von Little Simz direkt an - und klingt doch aufregend neu.

«Sometimes I Might Be Introvert» könnte damit eine Hip-Hop-Platte werden für Leute, die Hip-Hop eigentlich nicht mögen - ohne dass dieser urbane Stil hier billig verwässert würde. Beim Mainstream anbiedern will sich die junge Britin jedenfalls nicht - sondern immer «the best version of myself» sein, die beste Ausgabe ihrer selbst.

Das ist Little Simz mit diesem grandiosen Crossover-Album gelungen. Sie habe bei Songwriting und Produktion der 19 opulenten Tracks «gelernt, mich richtig unter die Oberfläche zu begeben». Das Ergebnis: Seit Janelle Monáes R&B-Wunderwerk «The ArchAndroid» (2010) hat man selten so viel afrofuturistisches Selbstbewusstsein gehört (ganz aktuell bei Sault natürlich auch).

Und Little Simz steht nach ehrenvollen Nominierungen für den renommierten britischen Mercury Prize, für Ivor Novello und NME Awards erst am Anfang einer grossen Karriere. Ihre Hauptrolle in der Netflix-Serie «Top Boy» (2019) unterstreicht das Multitalent dieser Künstlerin zusätzlich.

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