Während in den USA mehrere Konzerte mit dem spanischen Tenor wegen sexueller Übergriffe abgesagt worden sind, wurde der Opernstar in Österreich gross bejubelt.
Plácido Domingo
Der Operntenor Plácido Domingo lässt sich in Salzburg feiern. Foto: Franz Neumayr/APA - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Publikum der Salzburger Festspiele hat den Opernstar Plácido Domingo (78) ungeachtet der Vorwürfe mehrerer Frauen am Sonntag gefeiert.

Bei dem ersten Auftritt des Spaniers seit Bekanntwerden der Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe war das gesamte Sängerensemble der konzertanten Aufführung von Verdis «Luisa Miller» noch vor dem ersten Ton der Ouvertüre auf die Bühne getreten. Das Publikum stand auf und applaudierte mit lauten Bravo-Rufen, wie Teilnehmer anschliessend berichteten. Domingo sang am Sonntag im Grossen Festspielhaus. Auch zum Abschluss stand das Publikum auf und bedachte Domingo und die anderen Sänger mit minutenlangem Applaus.

Mehrere Sängerinnen hatten Domingo teils Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe vorgeworfen. Im Zuge der «MeToo»-Bewegung, in der seit fast zwei Jahren Hunderte Frauen öffentlich Anschuldigungen gegen einflussreiche Männer erhoben haben, sagten in den USA die Oper in San Francisco und das Philadelphia Orchestra geplante Konzerte mit Domingo ab. Der Sänger wies die Anschuldigungen als unzutreffend zurück. Sie hätten ihn zutiefst beunruhigt. Viele Opernsängerinnen sprachen Domingo ihr Vertrauen aus.

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