In mehr und mehr Comic-Adaptionen von Marvel stehen Charaktere mit den unterschiedlichsten Hintergründen im Zentrum der Handlung. Eine Übersicht.
Iman Vellani als Kamala Khan in «Ms. Marvel» und Lauren Ridloff als Makkari in «Eternals».
Iman Vellani als Kamala Khan in «Ms. Marvel» und Lauren Ridloff als Makkari in «Eternals». - Sophie Mutevelian/Marvel Studios / Marvel Studios 2022
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diversität wird bei Marvel und damit auch Disney immer wichtiger.
  • Unzählige Filme und Serie enthalten neu diversere Charaktere.
  • In den neuen Produktionen werden sie auch immer häufiger der Hauptcharakter.

In Sachen Diversität und Vielfalt bewegt sich etwas im Marvel-Universum. Eine der erfolgreichsten Filmreihe aller Zeiten wird mittlerweile auch mit Superhelden-Serien Disney+ fortgesetzt. Für das kommende Jahr ist hier unter anderem die Produktion «Ironheart» angekündigt. In ihr wird es um eine junge Entwicklerin gehen, die sich ihren eigenen Iron-Man-Anzug bastelt.

Mit Zoe Terakes (22) wurde nun die erste nicht-binäre Person für eine bedeutende Rolle in einer Marvel-Serie gecastet. Dies vermeldet das US-Branchenmagazin Deadline.

Das Marvel-Universum war noch vor wenigen Jahren ein Club aus weissen Männern

Es ist noch nicht besonders lange her: Die Comic-Filme der Marvel Studios wurden von weissen, eindeutig heterosexuell codierten männlichen Charakteren bevölkert. So erhielten zu Beginn des Film-Franchises grosse, bekannte Superhelden wie Iron Man (Robert Downey Jr., 57), Thor (Chris Hemsworth, 39) oder Captain America (Chris Evans, 41) eigene Solofilme.

Schwarze Figuren waren nur vereinzelt zu sehen. Auch ein Film mit Heldin im Zentrum der Handlung liess auf sich warten.

«Black Panther» und «Captain Marvel» sorgten für Veränderung

Ein spürbarer Kurswechsel erfolgte im von Superproduzent Kevin Feige (49) verantworteten Film-Universum dann im Jahr 2018. Mit «Black Panther» erhielt erstmals eine schwarze Comic-Figur einen Solofilm. Das im fiktiven afrikanischen Land Wakanda spielende Werk erzielte an den Kinokassen das sagenhafte Einspielergebnis von über 1,3 Milliarden US-Dollar. Ausserdem sorgte es auch für die drei bisher einzigen Oscar-Siege des Marvel-Universums.

Ein Jahr später erschien mit «Captain Marvel» dann auch endlich der erste grosse Kinofilm mit einer Heldin im Mittelpunkt. Das Superhelden-Abenteuer mit Brie Larson (32) in der Hauptrolle spielte an den weltweiten Kinokassen über eine Milliarde US-Dollar ein.

In seinem dritten Jahrzehnt schreibt sich Marvel Diversität auf die Fahnen

Dieser Trend hin zu mehr Diversität nimmt in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Fahrt auf. So veröffentlichten die zum Disney-Konzern gehörenden Marvel Studios im Jahr 2021 «Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings». Ein Werk mit vornehmlich asiatischem Cast.

Neben Hauptdarsteller Simu Liu (33) wirken hier etwa noch Awkwafina (34) und Schauspiel-Veteranin Michelle Yeoh (60) vor der Kamera mit. Die Handlung des 25. Marvel-Kinofilms ist zudem inspiriert von chinesischen Volkssagen.

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«Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings» - Keystone

Im später erschienenen Superhelden-Teamfilm «Eternals» steht dann gleich ein Ensemble von Helden und Heldinnen unterschiedlichster ethnischer Herkünfte im Mittelpunkt Handlung. Mit Lauren Ridloff (44) wurde hier auch die erste gehörlose Schauspielerin Teil eines Marvel-Films. Die von Ridloff gespielte Figur Makkari ist innerhalb der Welt des Films ebenfalls gehörlos.

«Eternals» führt zudem den LGBTQ-Helden Phastos (Brian Tyree Henry, 40) ein. Der ist mit einem Mann verheiratet und küsst seinen Partner auch sichtbar im Film. Eine weitere Neuerung in der seit 2008 laufenden Filmreihe.

«Ms. Marvel», «Echo» und «Ironheart»: Marvel strahlt in allen Farben des Regenbogens

In den Marvel-Serien auf dem Streamingdienst Disney+ setzt sich diese inklusive Tendenz fort. In der Miniserie «Hawkeye» trat mit der indigenen Darstellerin Alaqua Cox (25) die zweite gehörlose Darstellerin auf. Die erste war «Eternals»-Star Lauren Ridloff. Die von Cox gespielte Figur Echo wird im kommenden Jahr ihre eigene gleichnamige Spin-off-Serie auf Disney+ erhalten.

Mit «Ms. Marvel» startete erst vor wenigen Monaten eine Show mit der ersten muslimischen Superheldin. Sie schaffte den Sprung aus den Seiten der Marvel-Comics auf die Bildschirme von Disney+.

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Vellani an der Premiere von «Ms. Marvel» - Keystone

Die Figur Kamala Khan (Iman Vellani, 19) besucht in der Serie mit Pakistan das Heimatland ihrer Einwanderer-Eltern. Dort unternimmt sie sogar eine Zeitreise ins Jahr 1947, während der die traumatische Teilung Indiens thematisiert wird.

Der langjährige Marvel-Antiheld Loki (Tom Hiddleston, 41) hat sch in seiner eigenen Serie auf Disney+ selbst als bisexuell bezeichnet hat. Der schwarze Darsteller Anthony Mackie wird zum neuen Captain America. Damit wird er wohl amerikanischsten und patriotischsten aller Superhelden aus den Marvel-Comics.

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