Der iranische Filmemacher Mohammed Rassulof enthüllt Details seiner kürzlichen Flucht.
Mohammed Rassulof im Jahr 2013 beim Filmfestival in Cannes.
Mohammed Rassulof im Jahr 2013 beim Filmfestival in Cannes. - Sebastien Nogier/epa/dpa

Der Regisseur Mohammed Rassulof hat Einblick in die kürzliche Flucht aus seinem Heimatland Iran gegeben. «Mir blieb keine andere Wahl», sagte der Filmemacher dem Magazin «Screen International». Am Freitag ist in Cannes die Premiere von Rassulofs neuem Film «The Seed of the Sacred Fig» geplant.

Rassulof soll anwesend sein. Der Regisseur wurde im Iran zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt und hat das Land vor wenigen Tagen unerlaubt verlassen. Er sei gerade mitten in den Undercover-Dreharbeiten zu «The Seed of the Sacred Fig» gewesen, als er von dem Urteil erfuhr, sagte Rassulof.

Zwei Stunden bis zur Entscheidung

Er sei in Berufung gegangen und habe in dieser Zeit den Film fertigstellen können. Nach Ende der Dreharbeiten habe das Berufungsgericht die Strafe bestätigt.

«Da wusste ich, dass ich nur sehr wenig Zeit haben würde, bevor sie tatsächlich kommen und mich verhaften würden», sagte Rassulof. «Ich hatte also zwei Stunden Zeit, um zu entscheiden, ob ich bleiben und möglicherweise ins Gefängnis gehen oder fliehen würde, und das habe ich getan. In diesen zwei Stunden beschloss ich, alle meine elektronischen Geräte zu Hause zu lassen und mich an einen sicheren Ort bringen zu lassen, bevor ich die Grenze überquerte und das Land verliess.»

Rassulof gilt im Land als äusserst kritischer Filmemacher. Trotz langjährigen Berufsverbots schaffte er es immer wieder, Filme zu machen. Er war bereits früher im Iran inhaftiert. Die Postproduktion von «The Seed of the Sacred Fig» habe in Deutschland stattgefunden, sagte Rassulof.

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