König Felipe VI. von Spanien soll einem Besuch des im Exil lebende Altkönigs Juan Carlos zugestimmt haben. Dieser soll aber möglichst kurz sein.
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König Felipe VI. bei einem Auftritt im Januar 2022. - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • König Felipe VI. soll einem Besuch Juan Carlos in Madrid zugestimmt haben.
  • Jedoch soll er nur ein Kurzbesuch des im Exil lebenden Altkönigs sein.
  • Juan Carlos verliess Spanien im August 2020 nach Korruptionsvorwürfen.

Spaniens König Felipe VI. hat Medienberichten zufolge eingewilligt, seinen umstrittenen, im Exil in Abu Dhabi lebenden Vater, Altkönig Juan Carlos, in Madrid zu treffen. Das habe Felipe bei einem Telefonat mit seinem Vater zugesagt, berichteten der staatliche spanische TV-Sender RTVE und andere Medien heute Sonntag unter Berufung auf das Königshaus.

Der König habe das Telefonat von Abu Dhabi aus geführt, wohin er heute Sonntag geflogen sei, um dem bisherigen Kronprinzen von Abu Dhabi, Mohammed bin Sajid, zum Tode von dessen Vater, dem langjährigen Präsidenten Chalifa bin Sajid, zu kondolieren. Dieser war am Freitag im Alter von 73 Jahren gestorben.

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Der spanische Ex-König Juan Carlos. (Archivbild) - keystone

Ein Termin für die erste Reise des spanischen Altkönigs in die Heimat wurden zunächst nicht bekannt. Juan Carlos hatte nach Einstellung aller Strafermittlungen gegen sich verlauten lassen, er wolle vorerst zwar im Exil bleiben, der Heimat aber bald sporadische Besuche abstatten.

König Felipe VI. will Juan Carlos nicht übernachten lassen

Die einflussreiche Tageszeitung «El Mundo», die dem Königshaus nahe steht, hatte am Freitag berichtet, Juan Carlos sei ungehalten, weil sein Sohn nur einen Kurzbesuch in der Königsresidenz Zarzuela bei Madrid ohne Übernachtung erlauben wolle. Felipe ist wie die linke Regierung darauf bedacht, Schaden vom Königshaus durch zu grosse Nähe zu Juan Carlos abzuwenden.

Nach einer Umfrage vor gut einem halben Jahr ist eine knappe Mehrheit der Spanier (53 Prozent) davon überzeugt, dass die Monarchie eine nicht mehr zeitgemässe Institution ist, die abgeschafft gehört. Schuld daran trägt mit Sicherheit zu einem erheblichen Teil Juan Carlos.

Immerhin entging der heute 84-Jährige unter anderem nur deshalb einem Strafverfahren wegen finanzieller Unregelmässigkeiten, weil er entweder durch seine Immunität als König bis zu seiner Abdankung 2014 geschützt war oder die Taten verjährt waren. Sánchez betonte, der Ex-Monarch schulde dem spanischen Volk eine Erklärung.

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