Mit 88 geht Country-Ikone Loretta Lynn noch einmal ins Studio und nimmt ein neues Album auf. Dabei setzt sie auf Unterstützung der prominenten Frauenriege der Country-Musik.
Loretta Lynn lässt sich nicht stoppen - schon gar nicht vom Alter. Foto: Rich Fury/Invision/dpa
Loretta Lynn lässt sich nicht stoppen - schon gar nicht vom Alter. Foto: Rich Fury/Invision/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Andere Frauen freuen sich im hohen Alter über die Enkelschar und geniessen einen ruhigen Lebensabend - nicht so Loretta Lynn.

Die Ikone der Country Musik meldet sich knapp einen Monat vor ihrem 89. Geburtstag lautstark zu Wort, mit einem Album, das es in sich hat.

«Still Woman Enough» spricht als Titel für sich und für Loretta Lynn, die sich zur Unterstützung noch die Stimmen mehrerer aktueller Stars der Country-Szene gesichert hat. Ob Reba McEntire oder Carrie Underwood, sie alle zögerten nicht, als Lynn sie zu dem Projekt einlud. Auch die Corona-Beschränkungen stellten für sie kein Hindernis dar. «Das verdammteste Ding, das ich jemals erlebt habe», sagt Lynn zur Pandemie.

Die Damen bleiben den Fans nichts schuldig - das Album ist purer Country-Genuss. Kein moderner musikalischer Schickschnack, keine Experimente oder Spielereien an Instrumenten, die immer noch helle und klare Stimme von Loretta Lynn und die begleitenden Stimmen der Superstars stehen in allen Songs im Mittelpunkt. Dazu kommt, dass alle Songs aus frühen Zeiten der Country Music - genauer gesagt aus der Frühzeit von Loretta Lynn - stammen, so dass ein wenig Ursprung dieses Genres präsentiert wird.

So singt die Country-Seniorin unter anderem einen Remake ihres grössten Hits «Coal Miner's Daughter», später auch Titel ihrer ersten Autobiografie (1976). Neben ihrer allerersten Single «I’m A Honky Tonk Girl» aus dem Jahr 1960 finden sich auf dem Album Trios oder Duette mit den Stars der heutigen Country-Generation - Reba McEntire und Carrie Underwood bei «Still Woman Enough», Margo Price in «One’s On The Way» und Tanya Tucker in «You Ain’t Woman Enough».

«Still Woman Enough» - so lautet auch der Titel ihrer zweiten Autobiografie aus dem Jahr 2002 - ist das 50. Album von Loretta Lynn, nach Berechnung ihres Managements, sofern die zehn Duett-Alben mit Conway Twitty nicht mitgezählt werden.

«Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das neue Album mit Freundinnen einspielen konnte. Wir Sängerinnen müssen zusammenhalten», sagt Loretta Lynn. «Es ist erstaunlich, wieviel sich in den 50 Jahren seit dem Release von "Coal Miner’s Daughter" verändert hat, und es macht mich glücklich, dass ich in der Geschichte der amerikanischen Musik eine Rolle spielen durfte». Mit «Coal Miner’s Daughter» erinnerte Loretta Lynn, Tochter eines Bergmanns, an ihre ersten Lebensjahre in bitterer Armut. «We were poor but we had love», singt sie, aber sie sei stolz, die Tochter eines Bergmanns zu sein. Der Song markierte 1970 ihren endgültigen Durchbruch, gilt als ihr ureigenstes Markenzeichen.

Zu Beginn ihrer Karriere habe es nur sehr wenig Country-Sängerinnen gegeben. «Es war eine Männerwelt, daher ist es etwas Besonderes, so viele tolle Frauen auf meinem neuen Album zu haben», sagt Lynn zum neuen Album.

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