Kinderkanal lässt Buben BH ausziehen
Der KiKa ist ein öffentlich-rechtlicher Kinderkanal in Deutschland. Da gibt’s kindergerechte Programme. Denkste!

Der Beitrag wurde inzwischen vom Sender genommen, die Frage
aber bleibt: Wer schützt Kinder vor solchen Beiträgen?
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Kindersender KiKa zeigt Buben, wie sie einen BH öffnen müssen.
- Der Sender für drei- bis 13-jährige Kinder sorgt mit dem Beitrag für grossen Wirbel.
Wenn die Kleinen KiKa schauen, können sie etwas lernen. Die Frage ist nur, was eigentlich. Nach einem Brüste-Memory
für Sprösslinge fordert der Kinderkanal in einem Online-Beitrag nun drei
Teenager-Jungs dazu auf, einen BH zu öffnen. Eine Schaufensterpuppe namens
Tiffany steht Model. Ist das etwa ein Kinderprogramm?
Nach entrüsteten Reaktionen vieler Eltern empört sich nun auch
Inge Bell der Frauenrechtsorganisation «Terre des Femmes»: «Das ist
ein völlig falsches Signal an die KiKa-Zielgruppe der drei- bis 13-jährigen Kinder.
Es ermutigt Jungs schon im Kindesalter, Mädchen buchstäblich an die Wäsche zu
gehen. Und es signalisiert Mädchen schon im Kindesalter, dass Jungs ihnen an
die Wäsche gehen dürfen.»
«Instrumentalisierung von Migranten-Jungs»
Bell entdeckte zudem, dass die Protagonisten offensichtlich
einen Migrationshintergrund hätten – das sei ein klares Zeichen von Rassismus: «Diese
Auswahl hat Signalwirkung, nach dem Motto: Migranten-Jungs brauchen besonderen
Nachhilfeunterricht beim BH-Öffnen. Gerade in Zeiten der MeToo-Debatte sollte so
eine Instrumentalisierung von Migranten-Jungs ein No-Go sein.»