Khruangbin: Tanzmusik für die Hipster dieser Welt

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Deutschland,

Ihre Stilmischung ist so exotisch wie schräg - also nicht unbedingt ein Garant für globale Pop-Hits. Und doch könnten die drei Musiker von Khruangbin nun zur Lieblingsband der Hipster dieser Welt werden.

Let's Dance: Laura Lee, Donald «DJ» Johnson (l) und Mark Speer sind Khruangbin. Foto: Tamsin Isaacs/Cargo Records /dpa
Let's Dance: Laura Lee, Donald «DJ» Johnson (l) und Mark Speer sind Khruangbin. Foto: Tamsin Isaacs/Cargo Records /dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Thailändischer Funk, bassgetriebene Psychedelia, Tarantino-Filmmusik und cooler Surfrock» - so beschreibt das US-Trio Khruangbin selbst die Ingredienzen seiner bunten Stilmixtur.

Und es hat damit sogar noch ein paar Zutaten unterschlagen, etwa Seventies-Soul, nahöstliche Folklore, Dub-Reggae oder Country. Dass die Songs oft ohne Text auskamen, erhöhte bisher nicht die Chancen der drei Musiker aus Houston/Texas auf eine grosse Pop-Karriere.

Und doch könnte genau dies nun passieren. Denn was die Latina Laura Lee Ochoa (Bass/Gesang), der Afroamerikaner Donald «DJ» Johnson (Schlagzeug) und der weisse Mark Speer (Gitarre) auf ihrem Ende Juni erschienenen Multikulti-Album «Mordechai» (Dead Oceans/Cargo) abliefern, ist mehr als nur eine kleine Pop-Sensation.

Das im Februar veröffentlichte Minialbum «Texas Sun» mit Neo-Soul-Sänger Leon Bridges hatte ja bereits angedeutet, dass Khruangbin (thailändisch für Fluggerät oder Flugzeug) nicht mehr zu stoppen sind. Kritikerlieblinge waren die Texaner bereits seit ihrem Debütalbum «The Universe Smiles Upon You» (2015), ihre ebenso coolen wie schweisstreibenden Konzerte sind schon fast legendär.

Auf dem aktuellen Studiowerk machen Khruangbin nun endgültig weltumspannende Tanzmusik voller pfiffiger Sounddetails und cleverer Referenzen. Hitpotenzial bei den Hipstern: riesig. Dass Laura Lee Ochoa mit ihrer Sirenenstimme nun häufiger ans Mikro tritt, erhöht die Zugänglichkeit der früher oft rein instrumentalen Stücke.

Lieder wie das mächtig groovende «Time (You And I)» oder das ähnlich gnadenlos treibende «Dearest Alfred» laden zur angenehmen Weltflucht ein. Sie werden hoffentlich auch noch nach den Corona-Beschränkungen auf Tanzflächen und in Konzertclubs zünden.

Ja, es wäre dieser tollen Band sehr zu gönnen, dass ihre Album-Rakete nicht pandemiebedingt verpufft. Auch wenn Speer kürzlich in einem Interview sagte: «Ich möchte ja gar nicht berühmt sein. Ich wollte nur nicht darum kämpfen, meine Miete bezahlen zu können.» Etwas besser dürfte es für Khruangbin mit «Mordechai» schon laufen.

© dpa-infocom, dpa:200630-99-617819/3

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