José Luis Cuerda mit 72 Jahren gestorben
Er galt als als Pionier und Meister der surrealistischen Komödie. Der Präsident der spanischen Filmakademie bezeichnete ihn nun als «frei, rebellisch, original und radikal».

Das Wichtigste in Kürze
- Der spanische Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent José Luis Cuerda ist tot.
Cuerda starb am Dienstag im Alter von 72 Jahren in seiner Wohnung in Madrid, wie Angehörige nach ersten Medienberichten bestätigten. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekanntgegeben.
Zu den berühmtesten Streifen von Cuerda gehörten «La Lengua de las Mariposas» (Die Zunge der Schmetterlinge, 1999) und «Los Girasoles ciegos» (Die blinden Sonnenblumen, 2008), der im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet wurde und 2009 ins Rennen um den Oscar in der Kategorie «Bester nicht-englischsprachiger Film» ging.
Cuerda erhielt vier Mal den Goya-Preis, den «spanischen Oscar». Der Mann aus Albacete galt in Spanien als Pionier und Meister der surrealistischen Komödie. Er produzierte ausserdem in den 1990er Jahren die ersten Filme von Alejandro Amenábar und gilt deshalb als Entdecker des mexikanischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez würdigte auf Twitter den Verstorbenen und schrieb, ohne Cuerda sei der spanische Film «nicht zu verstehen». «Der Tod von jemandem, der uns glücklicher und freier gemacht hat, ist eine traurige Nachricht», fügte er an. Der Präsident der spanischen Filmakademie, Mariano Barroso, klagte: «Wir verlieren einen Filmemacher, der frei, rebellisch, original und radikal war.»