Italien verabschiedet sich von Modeikone Giorgio Armani
Der verstorbene Modeschöpfer Giorgio Armani (†91) ist in der Konzernzentrale in Mailand aufgebahrt. Hunderte Menschen sind gekommen, um Abschied zu nehmen.

Italien nimmt Abschied von seinem bekanntesten Modemacher Giorgio Armani. Vor der Zentrale des Armani-Konzerns in Mailand stellten sich viele Hundert Menschen in einer langen Schlange an, um zum Sarg des im Alter von 91 Jahren gestorbenen Designers zu kommen.
Der Sarg steht im Teatro Armani, wo in den vergangenen Jahren seine grossen Modeschauen stattfanden. Der Modeschöpfer wohnte nur einige Häuser weiter, in einer der elegantesten Strassen der Millionenstadt im Norden Italiens.
Der Sarg wurde am Morgen mit einem Leichenwagen in das Gebäude gebracht. Aus der wartenden Menge gab es viel Applaus. Bis Sonntagabend ist Gelegenheit, Abschied zu nehmen.
Eine Beisetzung im engsten Kreis
Die Beisetzung soll am Montag im kleinen Kreis stattfinden. Armani starb am Donnerstag, nachdem ihm die Gesundheit bereits seit einigen Monaten zu schaffen gemacht hatte. Im Juni und Juli hatte er bereits die Teilnahme an seinen Modeschauen absagen müssen.
Der Saal, in dem der Sarg steht, ist abgedunkelt. Erleuchtet wird er von mehreren Hundert Papierlaternen. Auf einer grossen Leinwand ist neben einem grossen Foto, das Armani am Ende einer Modeschau zeigt, in italienischer Sprache zu lesen:
«Das Vermächtnis, das ich hinterlassen möchte, besteht aus Engagement, Respekt und Aufmerksamkeit für Menschen und die Realität. Damit beginnt alles.» Auf dem Sarg liegt ein Strauss weisser Rosen.
Armani: Ein Leben für die Mode
Armani gehörte jahrzehntelang zu den wichtigsten Modemachern der Welt. Nach den ersten Jahren, in denen er für andere Häuser arbeitete, gründete er Mitte der 70er Jahre mit seinem Partner Sergio Galeotti die Giorgio Armani SpA. Das war die Keimzelle eines Konzerns, der heute viele Milliarden wert ist.
Das Geld kam anfangs durch Mode herein, dann auch durch Accessoires, Parfüms und Hotels. Nach Galeottis frühem Tod 1985 gehörte das Unternehmen Armani allein.
Wie es mit dem Konzern weitergeht, ist noch nicht bekannt. Der Modemacher soll aber Pläne für seine Nachfolge hinterlassen haben. Nach italienischen Medienberichten soll in den Tagen nach der Beerdigung sein Testament eröffnet werden.