Auch der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis muss durch die Corona-Pandemie neue Wege bestreiten und wurde daher zu einem Online-Literatur-Wettbewerb.
Ingeborg-Bachmann-Preis
Sharon Dodua Otoo hielt die Eröffnungsrede am Ingeborg-Bachmann-Preis. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Literaturpreis Ingeborg-Bachmann-Preis wird morgen Sonntag online übergeben.
  • Die Eröffnung der Preis-Lesungen fand am 17. Juni statt.
  • Auch zwei Teilnehmer aus der Schweiz sind dabei.

Eigentlich finden die Ingeborg-Bachmann-Preis Lesungen vor Publikum statt. Die Autoren präsentieren ihre Texte vor Ort, dann debattieren die Juroren. Doch die Corona-Pandemie wirft auch dieses etablierte Konzept über den Haufen. Die Veranstaltung betritt nun Neuland.

Wie der öffentlich-rechtliche ORF mitteilte, wurden die Lesungen der 14 Autoren dieses Jahr voraufgezeichnet. Die Debatte der Jury-Mitglieder werde aber live stattfinden, die Juroren werden dazu von mehreren Kameras in ihren Arbeitszimmern gefilmt.

Zwei Teilnehmer aus der Schweiz

Aus Deutschland nehmen sieben Autorinnen und Autoren an dem Wettbewerb teil, aus Österreich fünf und aus der Schweiz zwei. Zum Auftakt am 17. Juni hielt die Bachmann-Preisträgerin von 2016, Sharon Dodua Otoo, die Rede zur Literatur.

«Sie alle können in diesem Ausnahmejahr des 44. Bewerbs nicht nach Klagenfurt kommen. Auch die Jury muss ihre Diskussionen wenn auch live, so doch aus der Ferne führen», teilte der ORF mit.

«Mit diesem Projekt Ingeborg-Bachmann-Preis spezial betreten wir Neuland», erklärte Klaus Wachschütz vom ORF-Landesstudio Kärnten. Er sei aber zuversichtlich, dass mit hohem technischen Aufwand die gewohnte Qualität der Veranstaltung sichergestellt werden könne.

Ingeborg-Bachmann-Preis normalerweise vor Publikum

Normalerweise finden die Tage der deutschsprachigen Literatur im österreichischen Klagenfurt vor Publikum statt. Die Autoren lesen ihre Beiträge selbst vor, anschliessend folgt die Debatte der Jury.

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Zahlreiche Bücher, die aufgeschlagen nebeneinander liegen. Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird am Sonntag verliehen. (Symbolbild) - pixabay

Am letzten Tag werden mehrere Preise vergeben. Von denen ist die nach der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannte Auszeichnung die wichtigste. Der Preis wird bereits seit 1977 vergeben.

Im Teilnehmerfeld dabei sind unter anderem Helga Schubert und Jasmin Ramadan. Die 1940 in Berlin geborene Schubert sollte 1980 bereits am Wettbewerb teilnehmen, damals scheiterte aber ihre Ausreise aus der DDR. Zwischen 1987 und 1990 sass sie dann in der Jury. Jasmin Ramadan debütierte mit dem Roman «Soul Kitchen», der Vorgeschichte zu Fatih Akins gleichnamigen Film.

Die weiteren Teilnehmer aus Deutschland sind Hanna Herbst, Leonhard Hieronymi, Lisa Krusche, Matthias Senkel und Katja Schönherr. Das Feld wird komplettiert mit Laura Freudenthaler, Lydia Haider, Egon Christian Leitner, Jörg Piringer. Und Carolina Schutti aus Österreich sowie Meral Kureyshi und Levin Westermann aus der Schweiz.

Preisvergabe am Sonntag

Die Eröffnung der Tage der deutschsprachigen Literatur wurde am 17. Juni im Internet übertragen. In den Folgetagen kann der Wettbewerb dann bei 3sat verfolgt werden.

Die Schlussdiskussion und Preisvergabe ist für Sonntag, 21. Juni, ab 11 Uhr angesetzt.

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