Barbra Streisand wurde vom «Mädchen aus Brooklyn» zum Weltstar. Sie ist gefeiert in Musik, Film, Fernsehen und Theater. Die Diva wird nun 80 Jahre alt.
Barbra Streisand
Barbra Streisand - Bang
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Das Wichtigste in Kürze

  • Barbra Streisand schaffte es von Brooklyn auf die grossen Weltbühnen.
  • Seit über einem halben Jahrhundert feiert sie bereits grosse Erfolge.
  • Bald schon soll zudem eine Autobiografie erscheinen.

Barbra Streisand hat die Pandemie-Zeit zum Durchstöbern ihrer Archive genutzt, für neue Alben und eine Autobiografie.

Normalerweise schaue sie nur ungern zurück in die Vergangenheit, sagte Barbra Streisand jüngst in einem Interview. «Ich höre mir nicht meine Alben an, oder schaue meine Filme», sagte die Schauspielerin und Sängerin der «USA Today». «Ich lebe gerne in der Gegenwart.»

Reise in die Vergangenheit

Die Pandemie aber nutzte die Diva, die am Sonntag (24. April) 80 Jahre alt wird, für eine Reise in die Vergangenheit.

«Was in diesem Land passierte, war schlimm. Aber ich konnte mich zu Hause konzentrieren, ohne auf Veranstaltungen gehen zu müssen oder Menschen zu Besuch zu haben.» Es sei deswegen eine sehr nachdenkliche Zeit gewesen.

Unter anderem veröffentlichte Streisand das Album «Release Me 2», eine Zusammenstellung aus B-Seiten der vergangenen Jahrzehnte. Auch ihre Autobiografie steht kurz vor der Fertigstellung. An dieser arbeitete sie schon seit rund 40 Jahren.

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US-Sängerin Barbra Streisand (undatierte Aufnahme). - DPA

Auch ihrer Ehe habe die Pandemie-Zeit gut getan, erzählte Streisands Mann, der Schauspieler James Brolin, kürzlich in einem Interview. «Wir haben uns nochmal verliebt in dieser Zeit, in der wir jeden Tag zusammen sein mussten, und das hat funktioniert.» Er und Streisand seien nun nach fast 25 Jahren Ehe «perfekt» und «besser denn je» zusammen.

Barbra Streisand feiert zahlreiche Erfolge

Seit über einem halben Jahrhundert feiert Barbra Streisand Erfolge. Mehr als 140 Millionen verkaufte Alben und Auszeichnungen wie Oscars, Emmys und Golden Globes.

Trotzdem sieht sie sich nach wie vor als das «Mädchen aus Brooklyn», wie sie einmal der TV-Moderatorin Oprah Winfrey erzählte. «Ich habe zwei Seiten. Zum Beispiel habe ich kein Problem damit, grosse Summen Geld wohltätigen Zwecken zu spenden. Aber der Brooklyn-Teil in mir fragt immer noch: ‹Kostet diese Fliese wirklich 10,95 Dollar?›»

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Barbra Streisand bei der Aufnahme von «The Oprah Winfrey Show». - Keystone

Dabei sammelt und handelt Streisand inzwischen auch mit Kunst und Aktien im Wert von Millionen. «Ich liebe Dinge, die schön sind. Ich denke, ich habe ein gutes Auge dafür - mein ganzes Leben war in gewisser Hinsicht ein Streben nach Schönheit.»

Barbra Streisand litt unter heftigem Lampenfieber

Öffentliche Auftritte sind ihr dagegen weniger lieb. Jahrzehntelang litt Streisand unter Lampenfieber, «dass es mir fast den Magen umgedreht hat».

«Ein Grund, dass ich inzwischen auftreten kann, ist, dass es Tabletten gegen Lampenfieber gibt. Ich wünschte, davon hätte mir jemand schon vor Jahren erzählt.» Auch Auftritte auf roten Teppichen oder Interviews meidet sie so weit es geht.

Von Brooklyn zum Weltstar

Die Karriere der 1942 geborenen Barbra Streisand begann in den 60er Jahren in Nachtclubs und Broadway-Revuen. Sie wuchs in ärmlichen jüdisch-orthodoxen Verhältnissen im New Yorker Bezirk Brooklyn auf. Schon früh träumte sie von einer Schauspielkarriere.

«Ich nahm Schauspielunterricht, seit ich 14 war. Ich habe mit 15 die Medea gespielt und wollte wirklich eine klassische Schauspielerin werden», sagte sie einmal dem britischen «Telegraph». «Weil ich als «das Kind vom Strassenblock mit der guten Stimme» bekannt war, habe ich mich bei einem Talentwettbewerb beworben. Ich dachte, so kann ich mir ein paar Mahlzeiten leisten, bevor ich Shakespeare oder Ibsen spiele.»

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Trotz ihren grossen Erfolgen hatte Barbara Streisand kein Selbstvertrauen. - Keystone

Das klappte - und noch viel mehr. Bei einem Nachtclub-Auftritt trifft Streisand das Songschreiber-Duo Alan und Marilyn Bergman. Diese schrieben ihr Hits wie «The Windmills of Your Mind» und «Solitary Moon».

«Ich werde nie vergessen, was Marilyn als erstes zu mir gesagt hat: «Weisst du, wie wundervoll du bist?»»

Gefeiertes Multitalent

Aber auch auf der Bühne und in Film und Fernsehen feiert das Multitalent schliesslich Erfolge. Gleich für ihren ersten grossen Hollywood-Film «Funny Girl» (1968) gewinnt sie einen Oscar als beste Hauptdarstellerin.

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Barbra Streisand im Film «Funny Girl». - Keystone

Ihre TV-Shows «My Name is Barbra» und «Color Me Barbra» gehen um die Welt und erzielen Rekordeinnahmen. Filme wie «So wie wir waren», «Hello Dolly», «Nuts», «Is was, Doc?» und «Yentl» werden ebenfalls zu Klassikern.

Ihr Lieblings-Filmpartner sei Robert Redford gewesen, sagt Barbra Streisand. Sie hätten nie genau gewusst, was der andere machen würde. Jedoch hätten sie sich genau beobachtet und waren aneinander interessiert. Sie glaubt, die Zuschauern hätten das nicht gemerkt,

«Bin ziemlich normal»

Streisand wird zum Weltstar mit Wiedererkennungswert - wegen ihrer unvergleichlichen Stimme, aber auch wegen ihrer auffallend grossen Nase. Zu einer Operation habe sie sich aber nie überwinden können.

«Ich hatte Angst vor dem Schmerz. Und wie könnte ich dem ästhetischen Geschmack eines Arztes vertrauen? Wie würde ich wissen, dass er nicht zu viel wegschneidet?»

Am liebsten ist Streisand zu Hause, in dem aufwendig eingerichteten Anwesen an der Küste Kaliforniens. Dieses teilt sie mit Ehemann Brolin. Aus ihrer ersten Ehe stammt Sohn Jason. Mühelos könne sie Tage mit Zeitunglesen und der Dekoration ihres Anwesens verbringen, erzählt sie in Interviews.

Überhaupt gehe nichts über einen Kaffee im Bett. «Ich bin nämlich ziemlich normal, in vielerlei Hinsicht gewöhnlich.»

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