Horst Krause ist tot – Abschied eines Kultschauspielers
Die deutsche TV-Landschaft trauert um einen beliebten Charakterdarsteller: Horst Krause, bekannt aus dem «Polizeiruf 110», ist verstorben.

Der beliebte Schauspieler Horst Krause verstarb am vergangenen Freitag im Alter von 83 Jahren in einem Seniorenheim in Teltow. Seine Familie gab die traurige Nachricht erst am Montag bekannt.
Krause hatte sich in den letzten Jahren zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und litt unter verschiedenen altersbedingten Beschwerden. Der Schauspieler hinterlässt eine Schwester sowie sieben Neffen und Nichten, die nun um das geliebte Familienmitglied trauern.
Kollegen und Weggefährten würdigten bereits den verstorbenen Künstler als aussergewöhnlichen Menschen und talentierten Darsteller. Sein langjähriger Schauspielkollege Roman Knižka bezeichnete ihn als Mentor und engen Freund, so die «Bild».
Der Weg zum Ruhm
Geboren wurde Horst Krause 1941 im westpreussischen Bönhof, doch seine Familie musste nach dem Krieg ihre Heimat verlassen. Sie liessen sich schliesslich im brandenburgischen Ludwigsfelde nieder.
Ursprünglich erlernte er den praktischen Beruf des Drehers, bevor er 1964 seine wahre Berufung entdeckte und ein Schauspielstudium aufnahm. Bereits 1967 feierte er sein Bühnendebüt am Landestheater Parchim und sammelte erste wichtige Erfahrungen im Theaterbereich.
Seine frühe Karriere führte ihn an renommierte Bühnen wie das Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und das Staatsschauspiel Dresden. Zu DDR-Zeiten war er laut dem «Spiegel» im Fernsehen zu sehen, etwa in der Serie «Der Staatsanwalt hat das Wort».
Horst Krause feierte den Durchbruch nach der Wende
Den entscheidenden Karriereschub erlebte Krause 1993 durch Detlev Bucks Filmkomödie «Wir können auch anders...». In der Hauptrolle des Moritz «Most» Kipp überzeugte er Kritiker und Publikum gleichermassen mit seiner authentischen Darstellung.

Für diese Leistung wurde er mit dem Deutschen Filmpreis als Bester Darsteller ausgezeichnet. Diese Ehrung katapultierte ihn endgültig in die erste Riege der deutschen Charakterdarsteller.
Internationale Anerkennung erhielt er laut der «Tagesschau» beim Stockholm International Film Festival für seine Hauptrolle in «Schultze Gets the Blues».
Die Kultfigur Polizeihauptmeister Krause
Ab 1996 verkörperte Horst Krause seine wohl bekannteste Rolle als Dorfpolizist im Brandenburger «Polizeiruf 110». Die Figur des brummigen, aber herzensguten Polizeihauptmeisters trug denselben Namen wie ihr Darsteller.
Das Motorrad mit Seitenwagen wurde dem «Spiegel» zufolge zu seinem unverwechselbaren Markenzeichen in der Krimiserie. Gemeinsam mit wechselnden Kommissarinnen wie Jutta Hoffmann und Imogen Kogge löste er Fälle in der märkischen Provinz.

Die warmherzigen Geschichten rund um den eigenwilligen Dorfpolizisten trafen einen Nerv beim Fernsehpublikum. Zuschauer liebten es, wie Krause mit seinem treuen Hund durch die brandenburgische Landschaft fuhr.
Vom Polizeiruf zur eigenen Serie
Der Erfolg der Figur führte 2007 zur Entstehung der eigenständigen Serie «Polizeihauptmeister Krause». Diese Ableger-Produktion konzentrierte sich weniger auf Kriminalfälle als vielmehr auf das Privatleben des beliebten Dorfpolizisten.
Im Mittelpunkt standen die familiären Beziehungen zu seinen Schwestern Elsa und Meta, die gemeinsam einen Gasthof betrieben. Die Serie zeigte «Hotti» Krause in seinem häuslichen Umfeld und gewährte Einblicke in sein Leben jenseits des Polizeidienstes.
Bis 2022 entstanden laut der «Bild» insgesamt neun Filme dieser erfolgreichen Reihe, die das Publikum mit ihrer bodenständigen Art begeisterten. Die Mischung aus Komödie und Herzlichkeit machte die Krause-Filme zu einem festen Bestandteil des deutschen Fernsehprogramms