Harald Naegeli (79) will Düsseldorf Kunstwerke schenken
Harald Naegeli gilt als Pionier der Strassenkunst. Als «Sprayer von Zürich» wurde er berühmt. Seiner Wahlheimat Düsseldorf schenkt er jetzt weit über 200 Werke.

Das Wichtigste in Kürze
- Harald Naegeli gilt als Pionier der Strassenkunst.
- Nun will er seiner Wahlheimat Düsseldorf zahlreiche Kunstwerke schenken.
Harald Naegeli (79), auch bekannt als «Sprayer von Zürich», will der Stadt Düsseldorf zahlreiche Kunstwerke schenken. Die Schenkung umfasse 237 Positionen, teilte die Stadt am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit.
Neben 47 eigenen Spray-, Acryl-, Kohle und Tuschearbeiten seien auch Werke von Künstlern wie Joseph Beuys dabei. Die «Westdeutsche Zeitung» hatte zuerst berichtet.
Die künstlerischen Werke, Dokumentationen und Archivalien repräsentierten umfassend die künstlerische Entwicklung Naegelis. Das heisst es in einer Empfehlung an den Kulturausschuss des Stadtrats, die Schenkung «mit Dank» anzunehmen.

Naegeli lebt seit 1984 in Düsseldorf. Durch seine Graffiti im öffentlichen Raum in Zürich, Düsseldorf und anderen Orten wurde er als «Sprayer von Zürich» weltberühmt. Naegeli hatte dem Stadtmuseum bereits 2017 im Anschluss an die Ausstellung «Harald Naegeli – Der Prozess» Werke und Archivalien geschenkt.
Der 79-Jährige war wegen seiner ungenehmigten Graffiti juristisch immer wieder verfolgt worden. In der Schweiz wurde er sogar ins Gefängnis gesperrt - trotz internationaler Proteste.
Erst im April war Naegeli vom Düsseldorfer Amtsgericht zur Zahlung von fast 800 Euro an Hauseigentümer verpflichtet worden. Hinzu kommen 500 Euro, die er an ein Kinderhospiz zahlen muss. Für die Kunststadt Düsseldorf sei die Entscheidung «eine Peinlichkeit», hatte der Schweizer gesagt. Zuvor hatte er zugegeben, an der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste sowie weiteren Häusern Flamingos gesprayt zu haben.