Gordon Lightfoot gehört in die Reihe der grossen Singer-Songwriter aus Kanada neben Neil Young oder Leonard Cohen. Mit 81 legt er ein Album nur mit Gesang und Gitarre vor: «Solo» - ein respektables Alterswerk.
Gordon Lightfoot berührt mit seinem minimalistischen «Solo». Foto: Warner Music/dpa
Gordon Lightfoot berührt mit seinem minimalistischen «Solo». Foto: Warner Music/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Johnny Cash mit seinen monumentalen «American Recordings» oder auch Neil Diamond haben es vorgemacht - wie man als alter, weiser Singer-Songwriter mit reduzierten Mitteln ein grosses Spätwerk schafft.

Auch der kanadische Folk- und Country-Sänger Gordon Lightfoot (81) hat sich dieses ambitionierte Ziel gesteckt.

Es sei «das erste neue Lightfoot-Album seit mehr als 15 Jahren», jubelt seine US-Plattenfirma Warner - also seit «Harmony» von 2004. Das minimalistische «Solo» besteht lediglich aus sparsamer akustischer Gitarre und dieser gut gealterten Stimme, die schon vor Jahrzehnten in wunderbaren Songs wie «If You Could Read My Mind», «Sundown» oder «Early Mornin' Rain» bezauberte.

Lightfoot, der 1986 von Bob Dylan höchstpersönlich in die Canadian Music Hall Of Fame eingeführt worden war, nahm in Ontario zehn Lieder auf, die aus den Jahren 2001 und 2002 stammten und ihm kürzlich wieder in die Hände fielen. Alles sollte so sein wie damals, als er die Stücke angefertigt hatte: «Ich dachte, meine Fans würden sich freuen, wenn sie hören, wie Songs klingen, wenn sie gerade geschrieben wurden», sagt er über «Solo». Besonders rührend klingt es, wenn der alte Herr in «Dreamdrift» windschief zur Gitarre pfeift.

Der Kanadier hatte zwar selbst einige Welthits, aber vor allem ist er ein «Songwriter's Songwriter». Lightfoots oft melancholische Americana-Lieder wurden von viel bekannteren Musikern wie Bob Dylan, Elvis Presley, Neil Young, Barbra Streisand, Eric Clapton oder Paul Weller gespielt und aufgenommen. Die neue «Solo»-Platte mag zwar nicht die olympischen Höhen eines Johnny Cash erreichen - sehr respektabel und oft berührend ist sie aber allemal.

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