Ghislaine Maxwell über 60. Geburtstag in U-Haft

Das Wichtigste in Kürze
- Die Geschworenenjury hat es abgelehnt, auch am Donnerstag zusammenzukommen.
- Ghislaine Maxwell ist in sechs Punkten angeklagt, ihr drohen 70 Jahre Haft.
Im Missbrauchsprozess gegen Ghislaine Maxwell will die Geschworenenjury ihre Beratung am Montag nach Weihnachten fortsetzen. Ein Angebot von Richterin Alison Nathan, auch am Donnerstag zusammenzukommen, lehnten die Geschworenen ab. In dem Prozess wird der Angeklagten vorgeworfen, als Helferin eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Minderjährigen-Sex-Rings gespielt zu haben.

Die 59-Jährige ist in sechs Punkten angeklagt, unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken. Ihr drohen im Fall einer Verurteilung in allen Punkten 70 Jahre Haft. Maxwell hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und während des Prozesses auf eine Aussage verzichtet. Sie wird nun Weihnachten und ihren sechzigsten Geburtstag in U-Haft verbringen.
Die Verteidigung stellt den Fall von Beginn an als juristische Abrechnung mit ihrer Mandantin dar. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft könne den inzwischen verstorbenen Millionär Jeffrey Epstein selbst nicht mehr belangen. Der 66-Jährige war während der Vorbereitung auf den Missbrauchsprozess gegen ihn im August 2019 bewusstlos in seiner Gefängniszelle gefunden. Im Krankenhaus wurde er für tot erklärt, ein Obduktionsbericht stellte Suizid fest.
Der ursprünglich auf sechs Wochen angesetzte Prozess gegen Maxwell könnte deutlich früher zu Ende gehen. Nach nur drei Wochen und zwölf Verhandlungstagen mit Zeugenaussagen wurden am Montag sechs Stunden lang die Schlussplädoyers präsentiert.

Danach begann die Geschworenenjury mit den Beratungen, die dann am Dienstag und Mittwoch den ganzen Tag dauerten. Die Jury liess sich nach CNN-Informationen unter anderem Vernehmungsprotokolle von mehreren Klägerinnen und Zeugen vorlegen. Ghislaine Maxwell ist die Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein.