Deutscher Brillenkönig Günther Fielmann mit 84 Jahren gestorben
Günther Fielmann, der deutsche Unternehmer und Gründer der nach ihm benannten Optikerkette, ist im Alter von 84 Jahren verstorben.

Das Wichtigste in Kürze
- Günther Fielmann ist mit 84 Jahren verstorben.
- Der deutsche Unternehmer sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.
- Neben seinen unternehmerischen Erfolgen engagierte sich Fielmann als Öko-Landwirt.
Der deutsche Unternehmer Günther Fielmann ist tot. Der Gründer der gleichnamigen Optikerkette starb am Mittwoch mit 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee im norddeutschen Bundesland Schleswig-Holstein. Das teilte die Fielmann-Gruppe am Freitag mit. Er sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.
«Die Gedanken unserer mehr als 23'000 Mitarbeitenden in Europa, Asien und den USA sind bei den Angehörigen von Günther Fielmann. Seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern gilt unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl. Uns allen wird Günther Fielmann mit seiner kundenorientierten Philosophie, Schaffenskraft und visionärem Geist als Pionier der Augenoptik in Erinnerung bleiben.» So hiess es weiter.
Fielmann: 977 Niederlassungen im In- und Ausland
Fielmann hat das Geschäft mit den Brillen in Deutschland verändert. Inzwischen findet sich in nahezu jeder Fussgängerzone eine Filiale seiner Optikerkette. Die Fielmann AG zählte Ende März 2023: insgesamt 977 Niederlassungen im In- und Ausland, mehr als 22'600 Beschäftigte und 27 Millionen Kunden.
Der Jahresumsatz lag 2022 bei etwa 2 Milliarden Euro. Unter dem Strich erzielte der Konzern einen Reingewinn von 110 Millionen Euro.
In der Schweiz steigerte Fielmann im Jahr 2022 den externen Segmentumsatz um 11,9 Prozent auf 208,2 Millionen Euro. Dabei half vor allem die Frankenstärke gegenüber dem Euro. Ohne diese wäre der Umsatz lediglich um 4 Prozent gestiegen.
Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich deutlich auf 34,4 Millionen Euro nach 29,5 Millionen Euro im Vorjahr. Dazu steuerte alleine die Frankenaufwertung 2,4 Millionen Franken bei.
In den 46 Filialen in der Schweiz wurden 463'000 Brillen verkauft, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Der Marktanteil beim Absatz belief sich damit auf 46 Prozent.
Mitarbeiter über Aktien am Unternehmen beteiligt
Fielmann hatte sich 2019 aus dem Unternehmen zurückgezogen und es in die Hände seines Sohnes Marc gegeben. Neben seinen unternehmerischen Erfolgen engagierte sich Fielmann als Öko-Landwirt. Auch das Schloss Plön in Schleswig-Holstein hat Fielmann gekauft und renoviert; dort werden Augenoptiker für die gesamte Branche ausgebildet.
Fielmann spendete viel, für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Ökologie und Naturschutz. Er hat seine Mitarbeiter über Aktien am Unternehmen beteiligt und pflanzte für jeden von ihnen jedes Jahr einen Baum.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Fielmann Group, Mark Binz, würdigte den Verstorbenen als «Jahrhundert-Unternehmer und Visionärer». Er habe «die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt».