Clemens Meyer holt mit seinem Roman nicht den Sieg
Clemens Meyer konnte die Jury des Deutschen Buchpreises 2024 mit seinem Werk «Die Projektoren» nicht überzeugen.
Clemens Meyer, prominenter deutscher Schriftsteller, äusserte öffentlich seinen Unmut über die Jury des Deutschen Buchpreises 2024. Sein Roman «Die Projektoren» stand auf der Shortlist für den Preis.
Entschieden hat sich die Jury allerdings für das Werk «Hey guten Morgen, wie geht es dir?» von Martina Hefter.
In einem Interview mit dem Magazin «Der Spiegel» bezeichnete er die Entscheidung als «Schande für die Literatur». Er kündigte zudem an, sich nicht mehr für den Preis zu bewerben.
Emotionale Reaktion und finanzielle Sorgen
Meyer verliess die Preisverleihung wütend und schimpfend. Er erklärte: «Wenn ich jetzt auf Platz eins der Bestsellerliste wäre, dann hätte ich 100'000 neue Leser und könnte meine Schulden bezahlen.»
Der Autor hat derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, da er 35'000 Euro Steuerschulden hat und eine Scheidung finanzieren muss. In einem Gespräch mit dem «MDR» betonte er die Bedeutung des Preises als «die Chance eines Lebens».
Clemens Meyer: Kritik an der Jury
Meyer kritisierte die Jury scharf und bezeichnete ihre Entscheidung als Fehlentscheidung. Er sagte: «Ich hätte den Preis bekommen sollen, gar keine Frage.»
Sein episches Werk behandelt ein ganzes Jahrhundert europäischer Geschichte und wurde als Meisterwerk angesehen.
In seiner Verteidigung erklärte er, dass seine Emotionen aus der Enttäuschung über die verpasste Chance resultierten. «Es ist eben ein Zirkus, und nun hat ein anderes Zirkuspferd gewonnen», sagte er im «MDR»-Interview.
Öffentliche Debatte und Reaktionen
Die öffentliche Reaktion auf Meyers Wutausbruch war gemischt. Einige Kritiker bezeichneten ihn als schlechten Verlierer, während andere Verständnis für seine Situation zeigten.
Der Schriftsteller Christian Y. Schmidt äusserte auf Facebook: «Ich begrüsse es sehr, dass Clemens Meyer endlich einmal auf die prekäre Existenz der meisten Schriftsteller aufmerksam gemacht hat.»
Im Gegensatz dazu zeigte der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk weniger Verständnis. Er wies darauf hin, dass nicht nur Meyer lange an seinen Werken arbeitet.
Mit seiner Reaktion habe er «eine Kollegin herabgewürdigt.»