Cannes: Robert De Niro rechnet mit Trump ab
Robert De Niro hat zum Auftakt der 78. Filmfestspiele in Cannes deutliche Kritik an Donald Trump geäussert und ein politisches Signal an Hollywood gesendet.

Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes trat Robert De Niro nicht nur als Schauspieler, sondern auch als politischer Kommentator auf. In einer leidenschaftlichen Dankesrede zur Verleihung der Goldenen Ehrenpalme wandte er sich direkt gegen den US-Präsidenten Donald Trump.
De Niro nutzte die internationale Bühne, um auf die politische Lage in den USA aufmerksam zu machen. Besonders deutlich wurde der Hollywood-Star, als er Trump als «Banause» bezeichnete.
De Niro in Cannes: Trump verabschiedet Demokratie
De Niro betonte, dass die Demokratie in den Vereinigten Staaten nicht mehr selbstverständlich sei. Er beschrieb Trump als jemanden, der weder Respekt vor der Kunst noch vor demokratischen Prinzipien habe.

Der Präsident spalte die Gesellschaft und missachte wichtige Werte. De Niro erinnerte daran, dass Freiheit und Rechtsstaatlichkeit immer wieder verteidigt werden müssten.
Viele im Publikum teilten offenbar seine Meinung und unterstützten ihn lautstark. Die Szene zeigte, wie sehr die Politik auch in der Kulturwelt diskutiert wird.
Freiheit für die Kunst
De Niro bezog sich auch auf Trumps Pläne, einen 100-prozentigen Zoll auf im Ausland produzierte Filme zu erheben. Kunst umfasse Vielfalt und stelle daher eine Bedrohung für Autokraten und Faschisten dar.
Er warf Trump vor, die Fördermittel für Kunst, Geisteswissenschaften und Bildung gekürzt zu haben. Nun würde Trump mit den geplanten Zöllen die Kreativität wirtschaftlich bestrafen – was für De Niro inakzeptabel sei.
Auch laut Jury-Präsidentin Juliette Binoche sehe man, wie Trump versuche, Amerika und «seinen Arsch zu retten», wie «Tagesspiegel» zitiert. Die Zoll-Drohung überschattete den Festivalbeginn und sorgte für Gesprächsstoff unter den Filmschaffenden.
Leonardo di Caprio würdigt Robert De Niro
Die Ehrenpalme für sein Lebenswerk wurde De Niro von Leonardo DiCaprio überreicht, mit dem ihn eine lange künstlerische Freundschaft verbindet. DiCaprio würdigte De Niro laut «Euronews» als «Archetypus eines Schauspielers».

Er lobte nicht nur dessen schauspielerische Leistungen, sondern auch sein gesellschaftliches Engagement. Nach der Übergabe bedankte sich De Niro mit den Worten:
«Danke, Kleiner», was für einen herzlichen Moment zwischen den beiden Hollywood-Stars sorgte.
De Niro und Cannes – Eine besondere Beziehung
Robert De Niro ist ein langjähriger Freund des Festivals. Bereits 1976 gewann «Taxi Driver» mit ihm in der Hauptrolle die Goldene Palme.
2011 war er Präsident der Jury. In seiner Dankesrede sprach De Niro nicht nur von Trump, sondern auch von seiner tiefen Verbundenheit mit Cannes:

Das Festival bringe in einer Zeit, in der vieles auseinanderdrifte, Menschen zusammen – Geschichtenerzähler, Filmemacher, Fans und Freunde. «Es ist wie nach Hause zu kommen», so De Niro laut «film.at».