Fünf Frauen werfen Bill Cosby in einer neuen Klage sexuellen Missbrauch vor – und bezichtigen gleichzeitig den US-Kanal NBC der Mitschuld.
Bill Cosby
Ein neues Gesetz hat im Bundesstaat New York die Klage gegen Bill Cosby ermöglicht. - Randy Miramontez/Shutterstock.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • In New York wurden fünf neue Klagen gegen Ex-Comedian Bill Cosby erhoben.
  • Die Frauen werfen dem Verurteilten sexuelle Übergriffe und sexueller Missbrauch vor.
  • Durch das Wegschauen des Senders sei Cosbys Verhalten ermöglicht worden.

Fünf Frauen haben im US-Bundesstaat New York Klage gegen den einstigen Entertainer und Komiker Bill Cosby (85) erhoben. Cosby werden in dem Zivilprozess unter anderem sexuelle Übergriffe und sexueller Missbrauch vorgeworfen. Die Klage richtet sich auch gegen den Medienkonzern NBCUniversal Media. Der Sender hatte die Sitcom «Die Bill Cosby Show» von 1984 bis 1992 ausgestrahlt.

NBC sowie die Produktionsfirmen Kaufman Astoria Studios und Carsey-Werner Television seien laut der Klageschrift «mitschuldig» an den Übergriffen.

Neue Klage gegen Bill Cosby erst durch Gesetzesänderung möglich

Seit Ende November gilt im Bundesstaat New York der sogenannte New York Adult Survivors Act. Dieser ermöglicht es für den Zeitraum von einem Jahr, bereits verjährte Sexualverbrechen zivilrechtlich zu verfolgen. Das hat die Klage von Lili Bernard, Eden Tirl, Jewel Gittens, Jennifer Thompson und Cindra Ladd erst möglich gemacht.

Der Klageschrift zufolge soll jede der fünf Frauen von Cosby sexuell missbraucht oder angegriffen worden sein.

NBC und zwei Produktionsfirmen wird Mitschuld vorgeworfen

Laut der Klageschrift soll der Sender NBC die sexuellen Übergriffe ermöglicht haben. «Es war wohlbekannt, dass Bill Cosby regelmässig junge Frauen in seine Garderobe mitnahm», erklärte Opfer-Anwalt Jordan Rutsky. «Es war ein offenes Geheimnis, dass Bill Cosby diese Dinge tat». NBC sowie die genannten Produktionsfirmen haben demnach weggeschaut, um weiterhin vom Erfolg der «Bill Cosby Show» zu profitieren.

Im Zuge der #MeToo-Bewegung hatten über 60 Frauen Anschuldigungen gegen Cosby erhoben, der einstmals als «Amerikas Vater» bekannt war. Die meisten der Anschuldigungen waren jedoch bereits verjährt. Das neue Gesetz bietet nun im Staat New York zumindest die Möglichkeit einer zivilrechtlichen Klage.

Cosby war im Jahr 2018 in einem Strafprozess wegen sexueller Nötigung zu drei bis zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nach rund drei Jahren im Gefängnis kam er jedoch überraschend frei.

Das Urteil wurde vom Supreme Court in Pennsylvania aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben und Cosby noch am gleichen Tag freigelassen. In diesem Fall kann nicht erneut Anklage erhoben werden.

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