Das antike Babylon gilt als Wiege der Menschheit. Jetzt ist der Ort gemeinsam mit sechs weiteren Stätten zum Weltkulturerbe von Unesco ernannt worden.
Die Reste des Ishtar-Tors in Babylon. Die antike Ruinenstadt im Irak steht nun auf der Welterbeliste der Unesco. Foto: Hussein Faleh
Die Reste des Ishtar-Tors in Babylon. Die antike Ruinenstadt im Irak steht nun auf der Welterbeliste der Unesco. Foto: Hussein Faleh - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stadt Babylon im Irak wurde in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.
  • Auch sechs weitere Stätte gehören nun der Liste an.
  • So etwa der isländische Nationalpark Vatnajökull.

Die antike Ruinenstadt Babylon im Irak steht nun auf der Welterbeliste der Unesco. Das UN-Komitee erkannte bei seiner Tagung in Baku den aussergewöhnlichen und universellen Wert der Stadt aus der Perserzeit an.

Insgesamt kamen am Freitag sieben neue Stätten auf die Liste mit schützenswerten Schätzen der Erde. Darunter etwa der Nationalpark Vatnajökull auf Island. Aufgenommen wurden auch die historischen Stätten der Eisenverhüttung in Burkina Faso. Auch die chinesischen Schutzgebiete für Zugvögel im Golf von Bohai gehören neu der Liste an.

Das Gütesiegel der Unesco gilt jetzt ausserdem für das historische Zentrum der brasilianischen Küstenstadt Paraty. Auch vier Naturschutzgebiete des Regenwalds erhielten das Siegel. Im Iran haben es die Hyrkanischen Laubwälder entlang der Küste des Kaspischen Meeres auf die Liste geschafft. Im Indischen Ozean die zu Frankreich gehörenden Südgebiet und -meere; in Albanien ein Natur- und Kulturerbe, das die bereits seit 1979 geführte Ohrid-Region in Nordmazedonien ergänzt.

Komitee von Unesco entscheidet über weitere Anträge

Babylon mit der Residenz des sagenumwobenen Königs Nebukadnezar II. (etwa 604 bis 562 vor Christus) war eine der wichtigsten Stätten des Altertums. Die als älteste Metropole der Welt bezeichnete Stadt lag am Euphrat, etwa 90 Kilometer südlich der heutigen irakischen Hauptstadt Bagdad.

Zwischen 2003 und 2004 nutzten polnische und US-Truppen das Gelände in der Nähe der uralten Stadt als Stützpunkt. Dabei kam es zu massiven Schäden. Jahrzehntelang versuchte die irakische Regierung, die Ruinenstadt zum Weltkulturerbe zu machen.

Die Tagung in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer dauert noch bis zum 10. Juli. Über die drei Anträge mit deutscher Beteiligung wird dem Unesco-Komitee zufolge voraussichtlich am Wochenende entschieden.

Zur Entscheidung stehen das Augsburger Wassermanagement-System, die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und die alte römische Militärgrenze – der sogenannte Donaulimes. Der gemeinsam mit Österreich, der Slowakei und Ungarn eingereichte Antrag zum Donaulimes droht jedoch zu scheitern. Dies, weil Budapest ihn noch abändern will. Aktuell stehen mehr als 1000 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern auf der Liste, darunter 44 in Deutschland.

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