Anselm Kiefer und sein «Bilderstreit» in den Niederlanden
Anselm Kiefer (1945) zeigt im niederländischen Museum Voorlinden seine aktuellen Werke.

Landschaften aus Gold, Skulpturen, monumentale Kornfelder und Bücher aus Blei: Anselm Kiefer (1945) zeigt im niederländischen Museum Voorlinden aktuelle Werke. Rund 70 Werke des berühmten deutschen Malers sind in dem modernen Kunstmuseum zu sehen. «Bilderstreit» konzentriert sich auf die vergangenen 15 Jahre im Schaffen des Malers.
Es sind viele neue Werke zu sehen und solche, die noch nie zuvor öffentlich ausgestellt waren, sagte Museumsdirektorin Suzanne Swarts am Donnerstag bei der Präsentation. «Wir feiern den lebenden Künstler.»
Regal voller Bücher
Die Besucher sollen «eintauchen in die Welt des Künstlers», sagte Swarts. Die Ausstellung beginnt mit einem gigantischen Regal voller Bücher – aus Blei, und einem riesigen Kornfeld. Er schuf goldene und bleierne Gemälde mit vielen symbolischen Hinweisen oder Zitaten des Dichters Paul Celan.
In einem Saal baute er eine bleigraue Winterlandschaft auf, ein Dekor zu Franz Schuberts Liederzyklus «Winterreise». Am Ende sind neue Bilder auf der Grundlage seiner Tagebücher zu sehen.
Deutsche Geschichte im Zweiten Weltkrieg
Vielfach legt der Maler, der in Frankreich lebt, eine Verbindung zur deutschen Geschichte im Zweiten Weltkrieg – «Der Künstler legt Verbindungen», so zitiert ihn das Museum. «Er taucht ein in die Geschichte, ob das nun die Geschichte der Menschheit ist, die geologische Geschichte der Erde oder der Anfang des Endes des sichtbaren Kosmos.»
Der Ausstellungstitel «Bilderstreit» bezieht sich nach Angaben der Direktorin auch auf die Arbeitsweise des Malers. Kiefer schaffe aus alten Werken neue. «Er ist ein grenzenloser Künstler, der immer weiter untersucht, abbricht und aufbaut.»