Annett Louisan singt «Kitsch» der Pop-Geschichte

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Bolivien,

Annett Louisan verbinden Musikfans mit poetischem Pop-Chanson und einer engelsgleichen Stimme. Auf ihrem neuen Coveralbum bleibt sie sich treu. Und erfindet sich doch irgendwie neu.

Annett Louisan setzt auf viel Gefühl. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Annett Louisan setzt auf viel Gefühl. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Lionel Ritchie, Marianne Rosenberg, die Backstreet Boys: Auf ihrem Coveralbum «Kitsch» unternimmt Song-Poetin Annett Louisan einen Ritt durch die Pop- und Rockgeschichte.

Die 14 Lieder, darunter Schmonzetten wie «Words» oder «Reality», haben für die Sängerin eins gemeinsam: «Gefühl. Fast schon zu viel Gefühl.» Darum auch der Albumtitel.

«Für mich bedeutet Kitsch nichts Negatives. Es ist was Wunderschönes. Vielleicht schon etwas zu schön, um wahr zu sein», sagte Louisan der Deutschen Presse-Agentur. Auf einer Terrasse über den Dächern Berlins erinnert sich die Hamburgerin an die ungewöhnliche Entstehung ihrer neuen Platte. Die war eigentlich gar nicht geplant. Doch dann kam Corona.

Die Tour der Musikerin wurde abgesagt, im Lockdown entstand die Idee zu einem erneuten Coveralbum, das in nur wenigen Monaten entstand. Doch während sie auf «Berlin - Kapstadt - Prag» 2016 ausschliesslich deutsche Lieder von Rammstein, Udo Jürgens oder Marteria coverte, wagt sich Louisan erstmals in ihrer Karriere an die englische Sprache.

«Wenn man sich zu sicher fühlt, macht es auch keinen Spass mehr. Das ist keine Herausforderung», erklärt die Songwriterin. Englischsprachige Songs lägen in ihrer DNA. «Irgendwann musste das mal sein.»

Louisan, die eigentlich Annett Päge heisst und in Sachsen-Anhalt aufwuchs, ist seit 2004 fester Bestandteil der deutschen Musikwelt. Dank des leicht lasziven Textes ihrer Debütsingle «Das Spiel» verpassten die Medien ihr eine Art Lolita-Image. Doch das hat die Mutter einer dreijährigen Tochter längst hinter sich gelassen.

Ihre Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert. Selbst einem Rockklassiker wie «Friday I'm In Love» von The Cure verleiht die 1,52 Meter grosse Chanson-Sängerin ihre ganz eigene, melancholische Note. Auch bei ihrer Version des Helene-Fischer-Gassenhauers «Atemlos durch die Nacht» wird niemand auf die Idee kommen, auf dem Tisch zu tanzen.

Und so ist das mittlerweile neunte Studioalbum der Musikerin ein typisches Annett-Louisan-Album - bloss in ungewohnter Sprache.

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