In einer neuen Sendung befasst sich das ZDF mit der Schweiz. Dabei werden Klischees und Fakten erörtert.
Michael Kessler geht Klischees auf den Grund. Foto: Ralf Hirschberger
Michael Kessler geht Klischees auf den Grund. Foto: Ralf Hirschberger - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue deutsche Doku befasst sich mit Deutschland und der Schweiz.
  • Darin wird den Deutschen das Nachbarland erklärt.

«Chuchichäschtli» für Küchenschränkchen: Warum heisst es in Deutschland eigentlich «deutschsprachige Schweiz» und Deutsche verstehen dann in Bern, Basel, Zürich oder Grindelwald doch kaum ein Wort?

Fragen wie diesen geht Schauspieler und Comedian Michael Kessler in der Doku «Ziemlich beste Nachbarn - Wir und die Schweizer» nach.

Im Gespräch mit Mundart-Experte André Perler lernt Kessler (55) zum Beispiel, dass es «das» sogenannte Schweizerdeutsch eigentlich gar nicht gibt, sondern dass mehr als 100 Dialekte existieren.

«Deutsche schlagfertiger»

«Die Deutschen sind natürlich schlagfertiger, also da sind wir neidisch», sagt der Kabarettist und Autor Emil Steinberger in der Doku über Sprache und Sprechen. «Sie können reden, sie finden die Wörter, und alles geht ruckruck, zackzack. Und wir Schweizer brauchen wahrscheinlich mehr Zeit zum Denken zwischen den Wörtern», sagt der 89-Jährige in Hochdeutsch.

emil steinberger
Emil Steinberger. - keystone

Seine Frau Niccel Steinberger stammt aus Deutschland, ist aber inzwischen Schweizerin. Verschmitzt ergänzt Emil allgemein über den Unterschied zwischen Schweiz und Deutschland, vielleicht komme ja etwas Positiveres raus, «als wenn man schnell spricht und gewisse Elemente vergisst beim Sprechen».

Berner laufen langsamer als Berliner

Zitiert wird in der ZDF-Doku eine Studie, nach der etwa die Berner tatsächlich langsamer laufen als zum Beispiel die hastigen Berliner. Ausserdem glauben einer zitierten Umfrage zufolge 58 Prozent der Schweizer, Wilhelm Tell habe wirklich gelebt.

In Deutschland gehörte das 1804 von Friedrich Schiller veröffentlichte Schauspiel über den Freiheitskämpfer jahrzehntelang zum Bildungskanon («Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht.»).

tell
Willhelm Tell und sein Sohn Walter. - Keystone

Den ZDF-Zuschauerinnen und -Zuschauern wird auch etwas über die Geschichte des legendären Bankgeheimnisses und die Erfindung des Minigolfs durch einen Schweizer erklärt. Mit dem TV-Koch René Schudel bereitet Kessler ein Käsefondue mit viel Weisswein zu und erörtert die Frage, ob und - wenn ja - wie der Schnaps nun dazugehöre.

Regierung in Schweiz «nicht so wichtig»

Der Schweizer Wirtschaftswissenschaftler und Glücksforscher Bruno S. Frey sagt: «Die Schweizer macht glücklich, dass sie sich wirklich an politischen Entscheidungen beteiligen können bei Volksabstimmungen und bei Landsgemeinden. Die Regierung ist nicht so wichtig und das Parlament auch nicht, sondern am Schluss steht eine Volksabstimmung, und da muss die Regierung tun, was entschieden wurde.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Emil SteinbergerSchauspielerParlamentRegierungStudieZDF