Veronica Ferres spricht über sexuelle Belästigung

«Ich bin da keine Ausnahme. Das fing schon damit an, dass der Klavierlehrer mir als Mädchen irgendwann die Hand auf das Knie legte – und meinen Brüdern nicht», sagt Ferres der «Bunte». Besonders sei ihr in diesem Zusammenhang auch ihre erste Rolle an der Bayerischen Staatsoper in Erinnerung geblieben. «Diese Übergriffe fangen ja sehr subtil an», der damalige Intendant August Everding sei 1999 gestorben.

Sie habe bei ihm eine kleine Rolle in «Die Bernauerin» gehabt. «Plötzlich unterbrach Everding die Generalprobe, rannte runter zu mir, griff mir in den Ausschnitt und brüllte: ‹Das gefällt mir besser, wenn du das da oben ohne spielst›. Ich war so geschockt, dass ich ihm instinktiv vor allen Leuten eine gescheuert habe», erzählt die heute 52-Jährige.

Trotzdem – Ferres plädiert an die Frauen, sich nicht ihrer Weiblichkeit berauben zu lassen: «Ich liebe sexy Outfits, bin gerne Frau und eine Schauspielerin, die mit ihrer Weiblichkeit spielt.» Aber natürlich sei sie auch Businessfrau. «Dass beides heute möglich ist, hat viel mit der Selbstbestimmung zu tun, die wir Frauen uns hart erkämpft haben.»

Die Schauspielerin ist seit neun Jahren mit Unternehmer Carsten Maschmeyer (58) verheiratet und betont, dass sie heute dankbar dafür sei, mit ihm jemand gefunden zu haben, auf den sie sich blind verlassen und ihm alles sagen könne.