Sieben Nominierungen holte «The Power of the Dog» bei den Golden Globes, darunter für den besten Film und für Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch.
Benedict Cumberbatch als Phil Burbank in «The Power of the Dog».
Benedict Cumberbatch als Phil Burbank in «The Power of the Dog». - Netflix/Kirsty Griffin
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Das Wichtigste in Kürze

  • «The Power of the Dog» wird bei den Golden Globes für sieben Kategorien nominiert.
  • Der Kritikerliebling wurde unter anderem als bestes Drama nominiert.

Sieben Nominierungen, darunter als bestes Drama, für Regisseurin Jane Campion (66) und für Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch (45): «The Power of the Dog» ist einer der grossen Gewinner bei den Nominierungen für den Golden Globe. Doch was macht den Spätwestern, der seit dem 1. Dezember 2021 auf Netflix verfügbar ist, so preiswürdig?

«The Power of the Dog» ist in erster Linie eine intensive Charakterstudie einer ambivalenten bis fragwürdigen Hauptfigur. Benedict Cumberbatch spielt den Rancher Phil Burbank. Dieser sieht die Frau seines Bruders als Gefahr für den Männerbund auf seiner Ranch. Und will sie deshalb durch Mobbing vertreiben.

Differenzierte Studie über toxische Männlichkeit

Wenige Filme haben in den letzten Jahren das Schlagwort «toxische Männlichkeit» so intelligent behandelt wie «The Power of the Dog». Phil Burbank wird als Frauenhasser porträtiert, der sich über «verweichlichte» lustig macht. Er träumt von den guten alten Zeiten des Wilden Westens, als Männer noch richtige Männer waren. Er ist stolz darauf, sich nicht zu waschen, eine gefährliche Wunde ignoriert er.

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Kodi Smit-McPhee, Jane Campion, Kirsten Dunst und Benedict Cumberbatch, von Links nach Rechts. - Keystone

Hinter der verzweifelt aufrechterhaltenen Fassade lassen Cumberbatch und Campion aber auch einen verunsicherten Mann erkennen. Welcher seine homosexuellen Neigungen unterdrückt und Angst hat, die enge Bindung an seinen Bruder zu verlieren.

Handwerklich und schauspielerisch auf hohem Niveau

«The Power of the Dog» ist nicht nur wegen seines zeitgenössisch relevanten Themas ein Kritikerliebling. Auch handwerklich bringt er alles mit, was ein Film haben muss, um bei den grossen Filmpreisen abzuräumen. Ausstattung und Kostüme erwecken eine vergangene Epoche zum Leben, das kommt bei einschlägigen Jurys immer gut an.

Nicht zuletzt überzeugen die Schauspieler, die allesamt noch keine grossen Preise als Filmdarsteller gewonnen haben und jetzt «dran wären». Für Benedict Cumberbatch ist es die zweite Nominierung für einen Golden Globe in der Filmkategorie nach «The Imitation Game». Kirsten Dunst (39), die Cumberbatchs alkoholabhängige Schwägerin spielt, war noch nie für einen Oscar nominiert. Ein Golden Globe oder ein Academy Award wäre eine Würdigung für die gesamte Karriere des ehemaligen Kinderstars.

Ein Kindersteller, der jetzt den Sprung ins Erwachsenenlager geschafft hat, ist Kodi Smit-McPhee (25). Als linkischer, nerdiger Sohn von Kirsten Dunst stiehlt er allen die Show. Er und Dunst sind, Stand jetzt, in ihren Nebendarstellerkategorien die grössten Favoriten für Golden Globe und Oscar.

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