Die 5. Staffel der Netflix-Serie «The Crown» ist nicht so erfolgreich wie gedacht. Die Einschaltquoten in Grossbritannien sinken mit jeder neuen Folge.
Auch in der fünften Staffel von «The Crown» sorgt das britische Königshaus für einigen Wirbel. Das scheint die Briten aber nicht so brennend zu interessieren.
Auch in der fünften Staffel von «The Crown» sorgt das britische Königshaus für einigen Wirbel. Das scheint die Briten aber nicht so brennend zu interessieren. - Netflix
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die fünfte Staffel der Netflix-Serie «The Crown» scheint die Zuschauenden nicht umzuhauen.
  • Die Einschaltquoten in Grossbritannien sanken mit jeder neuen Folge.
  • Die Macher wurden stark kritisiert, weil sie sich viel kreativen Spielraum liessen.

1,1 Millionen Zuschauer haben sich zum Start der fünften Staffel von «The Crown» am 9. November mindestens die erste Folge auf ihren Fernsehern angesehen. Das geht aus Zahlen des Quotensystems Barb hervor, über die die BBC berichtet. Netflix hat sich dem System letzte Woche angeschlossen, sodass zum ersten Mal Zuschauerzahlen für das britische Publikum des Streaming-Riesen vorliegen.

Schauen Sie die Netflix-Serie «The Crown»?

Diesen Zahlen zufolge sahen 666'000 Menschen die zweite Folge und fast 300'000 die dritte Folge. Die Einschaltquoten sanken mit jeder weiteren Folge. Für die zehnte und letzte Folge wurde eine Zuschauerzahl von etwa 100 registriert.

Im Vergleich dazu sahen am 9. November 7,9 Millionen Menschen das britische Dschungelcamp «I'm A Celebrity» auf ITV. Muss sich die Streamingplattform nun Sorgen um eine ihrer grössten Marken machen, wenn die Briten derart wenig Interesse daran zeigen?

Faktor der Dringlichkeit fehlt

Was bei den Zahlen zu berücksichtigen ist: Die Zuschauer der neuen «The Crown»-Staffel können über einen längeren Zeitraum hinweg zusehen. Sie müssen nicht alle an einem Tag einschalten. Ausserdem fehlen in der Barb-Statistik Menschen, die die Sendung auf Laptops, Tablets und Handys sehen.

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Mike Tindall mit seiner Ehefrau Zara Tindall, der Tochter von Prinzessin Anne. - Keystone

Den «Live-Faktor» des britischen Dschungelcamps kann eine Serie zudem nicht bieten. Was in dem Reality-Format an einem Tag passiert, ist am nächsten schon wieder veraltet. Sensationshungrige hängen deshalb aktuell wohl eher Mike Tindall (44) an den Lippen.

Der ehemalige Rugbyspieler ist der Ehemann der Queen-Enkelin Zara Tindall (41). Er ist als erstes Mitglied des britischen Königshauses im australischen Dschungel dabei. Da hoffen viele sicher auf Tratsch über den echten britischen Adel.

Aufruhr im Vorfeld der neuen Staffel

Überhaupt ist vielen die Serie zu «kreativ». Die fünfte Staffel von «The Crown» schildert die Geschicke der königlichen Familie in den 1990er Jahren. Sie wurde dafür kritisiert, dass sie sich Freiheiten bei der historischen Genauigkeit nimmt. Schon ab der vierten Staffel waren längst nicht alle mit den Einfällen der Macher einverstanden.

Der ehemalige Premierminister John Major (79) bezeichnete einen Handlungsstrang der neuen Episoden als «Haufen Unsinn». Er wird in «The Crown» von Jonny Lee Miller (49) gespielt. In der Serie will Prinz Charles mit Majors Hilfe die Queen zur Abdankung drängen. Der Thronfolger hält diese für zu altmodisch.

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Judi Dench leidet an einer Krankheit, die ihre Sehkraft beeinträchtigt. - KGC-03/starmaxinc.com/ImageCollect

Schauspiel-Ikone Judi Dench (87) beschrieb die Serie in einem offenen Brief gar als «auf grausame Art ungerecht». Je näher die Serie der Gegenwart kommt, desto stärker scheinen «die Grenzen zwischen historischer Genauigkeit und Sensationsgier verwischt zu werden». Dies befand Dench in dem Beitrag in der «Times». Auch bei Prinz William (40) wurde darüber spekuliert, dass ihm die Thematisierung des Diana-Interviews von 1995 gar nicht gefallen dürfte.

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