Neuer Tatort: «Angriff auf Wache 08»

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Deutschland,

Der neue Tatort «Angriff auf Wache 08» wurde am Sonntag von «ARD» ausgestrahlt. Die Hauptrolle des Krimis übernimmt Ulrich Tukur als Hauptkommissar Felix Murot.

tatort
Hauptkommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) (r.) wird in eine heikle Lage gebracht. - twitter/dasErste

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag 20.15 Uhr wurde der Tatort auf «ARD» ausgestrahlt.
  • Der Krimi glänzt durch grossartige Miniszenen, -dialoge und Filmzitate.

Früher dachten die Menschen bei einer Sonnenfinsternis, das Ende der Welt stehe bevor. Ein Hauch von Apokalypse prägt auch den neuen Tatort mit Ulrich Tukur. Vor allem aber geht es um eine alte Freundschaft und alte Zeiten.

Die ersten Toten gibt es gleich in den ersten Minuten des neuen Hessen-Tatorts «Angriff auf Wache 08». Hauptkommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) zieht es aber nicht zum Tatort, da mag die Assistentin noch so sehr drängen.

Der LKA-Ermittler hat Urlaub, basta. Entsprechend entspannt summt er vor sich hin, mit einer Flasche Single Malt auf dem Beifahrersitz. Die Flasche ist für seinen alten Freund Walter Brenner (Peter Kurth) aus gemeinsamen BKA-Tagen bestimmt.

Angriff auf Wache 08
Hauptkommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) schaut im neuen Tatort «Angriff auf Wache 08» durch die Jalousien. - dpa

Brenner ist schnauzbärtig, etwas übergewichtig und infolge einer wandernden Kugel in der Nähe der Wirbelsäule indisponiert. Er kann von den Aufregungen in Zeiten des RAF-Terrors der 80er Jahre nur noch träumen. Er ist mittlerweile Museumspolizist, in einer umfunktionierten Polizeiwache irgendwo zwischen Frankfurt und Offenbach.Was immer sonst hier war – mittlerweile ist Gras darüber gewachsen.

Brenner wird von der Verkehrspolizistin Cynthia Roth (Christina Grosse) unterstützt. Er erzählt feixenden Schülern von den alten Zeiten, als Zeugenaussagen noch mit der Schreibmaschine getippt wurden.

Bis dann eben kurz vor einer totalen Sonnenfinsternis das Chaos ausbricht. Erst hat ein Gefangenentransport eine Reifenpanne und glaubt, bei einer «echten» Polizeiwache Hilfe zu finden. Dann stürzt ein offensichtlich unter Schock stehendes junges Mädchen mit einer gerade abgefeuerten Waffe in die Wache. Und schliesslich gerät das Gebäude unter den Beschuss unbekannter, aber bis an die Zähne bewaffneter Angreifer.

Der neue Tatort erinnert an «Rio Bravo» und «John Wayne»

Es ist schon eine seltsame Schicksalsgemeinschaft, die ohne Handy, ohne Internet und ohne funktionierendes Funkgerät zusammenkommt: Unter anderem ein hysterischer Schliesser, der als Polizistensohn zwar Uniform tragen, aber möglichst gefahrlos leben wollte. Weiter ein als Kannibale zu lebenslanger Haft verurteilter Straftäter und ein traumatisierter Teenager.

Die belagerte Wache erinnert an den Schauplatz von Western-Klassikern wie «Rio Bravo». Spätestens, wenn im Schein einer auf dem Boden liegenden Schreibtischlampe Lagerfeuer-Atmosphäre aufkommt und die Whiskyflasche kreist. Und ist der harte, abgeklärte Brenner etwa nicht die hessische Antwort auf John Wayne?

Grossartige Miniszenen, -dialoge und Filmzitate

Gedreht wurde der Tatort übrigens auf dem Gelände der ehemaligen Ray Barracks in Friedberg. Hier war einst Elvis Presley während seiner Militärzeit in Deutschland stationiert. «Wir werden hier Einiges gepflegt in die Luft jagen», kündigte Regisseur Thomas Stuber schon bei den Dreharbeiten an. Dieses Versprechen wird reichlich eingelöst.

Vor allem aber trumpft dieser «Tatort» mit grossartigen Miniszenen, -dialogen und Filmzitaten auf, die auch die Nebenrollen glänzen lassen. Der Filmschnitt tut das Übrige, um aus vielen kleinen Szenen-Juwelen ein überzeugendes Ganzes zu schmieden.

So kann Thomas Schmauser in der Rolle des kannibalischen Mörders sanfte Bedächtigkeit mit gerade einem Hauch von höflichem Psychopathen verbinden. Christina Grosse jammert als Polizistin mit abgeschossenem Ohrläppchen: «Wenn ich das hier überlebe, werde ich keinen Typen mehr abkriegen».

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