Neo Magazin Royale: Jan Böhmermann singt sich durch Abschiedsshow

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Deutschland,

«Können wir ein einziges Mal eine Sendung machen, in der es nur um mich geht?» Jan Böhmermann hat sich stilvoll aus «Neo Magazin Royale» verabschiedet.

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Jan Böhmermann verarschte Laura Müller. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Donnerstag war Jan Böhmermanns «Neo Magazin Royale» zum letzten Mal zu sehen.
  • Der deutsche Entertainer, der oft verklagt wurde, wechselt ins ZDF-Hauptprogramm.
  • Zum Abschied sang er Leonard Cohens Ballade «Hallelujah» – dem ZDF gewidmet.

Jan Böhmermann hat mit einem Revue-Abend Abschied von seiner Show «Neo Magazin Royale» genommen. Und seinen anstehenden Wechsel ins ZDF-Hauptprogramm gefeiert.

«Wer heute nicht weint, ist in meinen Augen kein Mensch – der ist 'ne Schlampe.» Das sagte der Satiriker gestern Donnerstag zu Beginn der letzten Ausgabe der «kleinen, trotteligen Krawall-Show» im «Mini-ZDF».

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Jan Böhmermann war mit seinem «Neo Magazin Royale» gestern Donnerstag zum letzten Mal auf ZDFneo zu sehen. - Twitter/@neomagazin

Sein Wunsch: «Sechs Jahre und 42 Tage machen wir jetzt diese Sendung. Können wir ein einziges Mal eine Sendung machen, in der es nur um mich geht? Nur einmal in sechs Jahren möchte ich bitte mal im Mittelpunkt stehen. Nur einmal.»

Jan Böhmermann: «Neo Magazin Royale» war immer Spagat

Der Entertainer betonte: Das «Neo Magazin» sei immer «ein Spagat zwischen scheisse und geil» gewesen – zwischen ernsten nachdenklichen Tönen und plumpem Entertainment. Passend dazu trat eine Stepptänzerin im Kostüm eines riesigen Grundgesetzbandes auf. Ab kommendem Jahr wird Böhmermann beim Hauptsender ZDF zu sehen sein. Dort war seine Sendung bislang nur als Wiederholung gelaufen.

Böhmermann, Sidekicks und Crew sangen und tanzten sich durch Schlager-, Chanson- und Swingnummern. Der 38-Jährige, der seit der ersten Ausgabe im Oktober 2013 manches graue Haar bekommen hat, sinnierte zwischen den Nummern: unter anderem über die Frage, warum er so oft verklagt wurde.

«Ich werde einfach missverstanden»

«Ich hab soviel mit Rechtsanwälten zu tun. Immer noch. Weil ich ständig missverstanden werde. Ich mein's ja nicht böse, ich werde einfach missverstanden.»

Dabei war und sei sein Motto nach all den Jahren immer noch: «Brücken bauen, zur Not auch da, wo gar keine Gräben sind. Das Saarland, Sachsen, Lena, RTL, Günther Jauch, ‹Aspekte›! Wer hätte ahnen können, dass es immer so viel Ärger gibt?»

Der juristische Ärger sei ihm immer egal gewesen, so Böhmermann.

«Wissen Sie was, meine Damen und Herren? Ich hab Anwälte – ohne Ende. Und meine Anwälte haben wieder Anwälte, die sich um die Probleme kümmern, die die wiederum wegen mir haben. Ich wurde so oft verklagt, das kann man gar nicht zählen.»

Einer der bekanntesten Skandale, die mit «Neo Magazin Royale» verbunden sind, war das 2016 dort verlesene Gedicht «Schmähkritik» gewesen. Der Text hatte zu diplomatischen Verstimmungen mit der Türkei geführt. Zeitweise hatte Böhmermann damals sogar unter Polizeischutz gestanden.

Leonard Cohens «Hallelujah» zum Abschluss

Er mache auf ZDFneo nun Platz für die britische Krimireihe «Inspector Barnaby», scherzte Böhmermann. Zum Ausklang trug er Leonard Cohens pathetische Ballade «Hallelujah» vor – schmachtend gewidmet dem ZDF.

Im Vordergrund: Kerzen sowie ein grosser Altar mit den Bildern des ZDF-Intendanten Thomas Bellut und des ZDF-Programmdirektors Norbert Himmler. Im Hintergrund: ein Organigramm des Mainzer Senders.

Am Ende der Sendung nahm ihn Showmaster Johannes B. Kerner in einer schwarzen Luxuslimousine mit. Kerners Drohung: «Bald bist Du einer von uns.»

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