SRF zeigte die Porno-Folge von «Mona mittendrin» um 21 Uhr. Zu früh? Jetzt nimmt der Sender Stellung.
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Erotik-Star Lyviane im Gespräch mit Mona Vetsch. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Mona Vetsch besuchte diese Woche zwei Porno-Stars.
  • Dabei ging es um sehr explizite Inhalte.
  • SRF erklärt, warum die Sendung dennoch schon um 21 Uhr gezeigt wurde.
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Halb nackte Körper, XL-Dildos und ein Porno-Dreh im Swingerklub – bei «Mona mittendrin» ging es diese Woche bunt zu und her. Und das um 21 Uhr an einem Mittwoch auf SRF1. Zu früh für eine Sendung mit solch expliziten Inhalten?

Eine Userin stört sich auf Instagram: «Finde ja es gut und recht, muss das aber um 21 Uhr gesendet werden, da sind noch Kinder und Teenager wach ... Mitternacht oder nach Mitternacht wäre ok.»

Mona Vetsch redet auf der Erotik-Messe mit Rocco Siffredi. - Instagram / @mona_vetsch

Auf Anfrage von Nau.ch erklärt der Sender, man habe die Folge mit einer Jugendschutzstelle von SRF geprüft. Diese habe sie für Kinder ab zwölf Jahren als «unbedenklich» befunden.

SRF erklärt frühen Sendeplatz für Erotik-Folge

Die Erklärung des Senders: «Der Entscheid für die jeweilige Alterseinstufung eines Angebots wird daran gemessen, ob ein Kind durch die Folge ‹in seiner Entwicklung gefährdet wird›.» Dies sei bei der «Mona mittendrin»-Folge nicht der Fall gewesen. Zudem habe die Redaktion verschiedene Stellen des Films verpixelt, heisst es.

Dass das ein oder andere Kind bei der Folge mit «überdurchschnittlich» hohen Quoten mitguckte, ist deshalb laut Sender nicht schlimm.

Sollten Kinder nach 21 Uhr noch fernsehen?

Kinder und Jugendliche seien heute im Alltag bereits mit dem Thema Erotik konfrontiert, erklärt SRF weiter. «Pornografische Inhalte sind auf dem Smartphone verfügbar. Umso wichtiger, dass sich SRF verantwortungsbewusst und sorgfältig diesem Thema annimmt.»

SRF glaubt: Es ist «zielführender», mit dieser Folge «wichtige Diskussionen in Familien anzustossen», als das Porno-Thema zum Tabu zu machen.

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Lyviane und Mona Vetsch an der Erotikmesse Extasia: Sie will hier Werbung machen für ihren OnlyFans-Kanal.
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Lyvianes Kundschaft sei ein bunter Mix von Jung bis Alt, Singles und Familienvätern – mit unterschiedlichsten Vorlieben.
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Um Geld zu verdienen, chattet Lyviane auf der Internetplattform OnlyFans mit ihren «Fans». Um einigermassen über die Runden zu kommen, ist sie bis 14 Stunden online.
Mona Vetsch laufen an der Pornomesse kuriosde Figuren über den Weg.

«SRF ist sich seiner Verantwortung als öffentliches Medienhaus durchaus bewusst», so der Sender weiter. «Die Erotikbranche ist ein umstrittenes Thema, bei dem unterschiedliche Wert- und Moralvorstellungen aufeinanderprallen. Umso wichtiger, darüber einen offenen Austausch zu führen.»

Mona Vetsch stiess beim Dreh an ihre Grenzen

Für Moderatorin Mona Vetsch (48) war der Dreh eine echte Herausforderung. In der Folge ist sie mehrmals sichtlich überfordert. «Bin ich verklemmt, wenn mir vieles hier etwas unangenehm ist?»

Erotik-Star Lena Nitro lädt Vetsch zu einem Dreh ein. Der findet in einem Swingerklub in Düsseldorf (D) statt, der Lenas Mutter gehört.

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Porno-Darstellerin Lena Nitro lädt Mona Vetsch zu einem Porno-Dreh ein. Sie ist schon seit 15 Jahren im Business.
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Heute spielen Costas Antonis und Lena Nitro (l.) einen Versicherungsvertreter und eine Kundin.

Trotz lustiger Stimmung fühlt sich Vetsch auch hier nicht wohl. Zu den beiden Darstellern meint sie: «Ich merke, dass ich zwar hier locker mit euch rede, aber die Vorstellung, dass ihr nachher miteinander zugange seid, ist mir zu viel. Das ist mir zu nah. Das macht was mit mir, wenn fremde Menschen vor mir Sex haben und ich bin im selben Raum.»

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