Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay spannte mit einer Tantra-Sekte zusammen. Nun werden Vorwürfe gegen den Organisator laut. McKay will davon nichts gewusst haben.
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Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mahara McKay arbeitet als Tantra-Lehrerin.
  • Auch beim Schweizer Tantrafestival auf dem Twannberg war sie dabei.
  • Nun werden Vorwürfe gegen den Organisator des Festivals laut.
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Diesen Juni fand auf dem Twannberg beim Bielersee das erste Schweizer Tantrafestival statt. Nun werden heftige Vorwürfe gegen den Organisator und Tantra-Lehrer Eugene Hedlund laut. Der Tantra-Guru gehe oft zu weit und missbrauche seine Macht, um seine Schülerinnen ins Bett zu kriegen.

Auch Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay (42) war beim Festival als Kursleiterin dabei. Die 42-Jährige betont gegenüber «20 Minuten»: Sie wusste nichts von den Vorwürfen.

Eugene Hedlund ist «Organisator» bei der «International School of Temple Arts» (ISTA) und «Ananda Essence». Wie die «TAZ» berichtet, ist es bei ISTA ein offenes Geheimnis, dass es zu Sex zwischen Kursleitern und Kundschaft kommt. Im Gegensatz zu vielen anderen Tantra- und sei das bei ISTA kein Tabu.

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Vorwürfe gegen Tantra-Lehrer Eugene Hedlund.
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Mahara McKay.
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Eugene Hedlund soll immer wieder Grenzen überschritten haben.
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Ex-Miss-Schweiz Mahara McKay arbeitet als Tantra-Lehrerin.

Dabei wurden offenbar immer wieder Grenzen überschritten. In Israel wurden alle Kurse gestoppt und auch in Thailand musste schon die Polizei eingreifen.

McKay gab am Festival in Twann mehrere Kurse, etwa «Consent & Boundaries» (deutsch: Zustimmung & Grenzen) oder «Authentic Pleasure, Orgasmic Breath» (deutsch: authentisches Vergnügen und orgasmisches Atmen).

Im Vorfeld wurde sie von einer Sexualtherapeutin via E-Mail vor den Organisatoren gewarnt. McKay: «Sie schrieb jedoch über Ohad von ISTA, nicht über Eugene. Ohad war am Festival nicht dabei. Sie meinte, weil viele von uns Kursleitern ISTA besucht haben, möchte sie damit nichts zu tun haben. Sie hat quasi alle in denselben Topf geschmissen.»

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Mahara McKay: Tantra wird oft «missbraucht»

Die Ex-Miss gibt zu, schon während ihrer Ausbildung bei ISTA unhygienische Zustände und Gruppenzwang erlebt zu haben. Es sei teils «sektenhaft» gewesen. Die positiven Erfahrungen und die «vielen schönen Menschen» hätten aber die negativen Erfahrungen überwogen.

Tantra würde sehr oft von Menschen «missbraucht» werden und habe somit eine ganz falsche Bedeutung bekommen. McKay: «Leider gibt es überall das Gute und das Böse, im Yoga, in der Schule, in der Kirche, zu Hause. Es gibt immer Leute, die ihren Job gut machen und auch jene, die ihre Macht ausnutzen.»

Am Festival selber habe sie keine negativen Erfahrungen gemacht. Hedlund habe sie nur fünf Minuten kurz gesehen und kenne ihn persönlich nicht. «Ich distanziere mich klar von ISTA und übergriffigen Praktiken», betont sie.

ISTA will Verantwortung übernehmen

ISTA nimmt in einem Statement Stellung: «Im vergangenen Jahr wurde ISTA mit Kritik, Anschuldigungen und Herausforderungen in noch nie dagewesenem Ausmass konfrontiert.» Man habe entschieden, diese «als Chance zu erkennen, um zu lernen und wachsen», so eine Sprecherin.

ISTA räumt ein, dass sie «den Idealen nicht immer gerecht geworden» sind. Mit einem «Accountability Process» wolle die Organisation auf Rückmeldungen von Teilnehmenden eingehen und Verantwortung übernehmen. Aktuell nähmen drei Personen daran teil – wer und ob auch Hedlund dabei ist, verrät ISTA nicht.

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