Knie kaputt: Marco Rima plant OP und Solo-Pause
Kabarettist Marco Rima lässt sich am 16. Dezember beide Knie operieren und gönnt sich danach eine lange Pause von der Solo-Bühne.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 16. Dezember erhält Marco Rima zwei Teilprothesen in seine Knie.
- Als Solo-Künstler will er in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht auf Tour gehen.
- Nach der Reha plant er eine längere Velotour und arbeitet an einem Geheimprojekt.
Die Knie! 45 Jahre Bühne, Sprünge, Tourbus, Adrenalin. Jetzt machen die Gelenke nicht mehr mit. Marco Rima hat Arthrose – und zwar heftig.
Schon länger, aber jetzt wird alles besser: Am 16. Dezember lässt er sich beide Knie operieren. Zwei Teilprothesen.
Kein Auftritt mehr, keine Bühne, keine Show. Drei Tage vorher spielt er seine letzte Vorstellung von «Don’t worry, be happy» in Winterthur ZH. Dann ist Schluss, vorerst.
Seitwärts die Treppen runter
Die Schmerzen seien zuletzt kaum noch auszuhalten gewesen, sagt Rima im Nau.ch-Interview. «Es sieht schon nicht mehr sexy aus, wenn du die Treppe nur noch seitlich runter laufen kannst.»
Und nachts? «Schlafen geht kaum noch, weil die Gelenke knacksen.» Trotzdem habe er die Operation bis zum Tourende rausgeschoben.
«Ich wollte sie im Sommer machen, aber ich habe gesagt: Ich ziehe das noch durch.»
Die Knie rebellieren
Wenn Rima erzählt, klingt es nicht nach Jammerei, sondern nach einem, der genug hat – und jetzt einfach mal durchatmet. «Ich bin in meiner Karriere sicher bis zu 800 Mal von zwei Metern irgendwo runtergehüpft», sagt er trocken.

Dazu ein paar Kilo mehr, Stress, Dauerbelastung, irgendwann rebellieren die Knie.
Viele dachten, Rima verabschiede sich endgültig. Beim Auftritt im ausverkauften Berner «National» sprach er davon, dass seine Solo-Tour vorbei sei. Einige Fans interpretierten das als Abschied.
Kein Ende als Comedian
Doch er winkt ab: «Das wurde falsch verstanden. Ich höre jetzt im Moment als Solo-Künstler auf, für zwei bis drei Jahre. Dann werde ich wieder irgendwas anderes machen. So, wie ich es immer gemacht habe.»
Die Operation ist für ihn ein Reset, körperlich wie kreativ. «Ich freue mich richtig auf diese Operation», sagt er. «Ich habe einen sehr schnellen Heilungsprozess. Ich muss mich eher bremsen, dass ich nicht zu früh wieder loslege.»
Nach der Tour ist vor der (Bike-)Tour
Drei bis vier Monate Reha sind eingeplant. Danach will er los, mit dem E-Bike. Geplant ist eine längere Tour, nicht auf der Bühne, sondern im Sattel.
«So weit mich die Pedale tragen», sagt er. Barcelona, Split: das hat er schon gemacht. Jetzt will er wieder los.

Parallel arbeitet er an einem neuen Bühnenprojekt ohne eigenen Namen drauf. Mehr will er nicht sagen.
«Ich bin an etwas dran, wo ich nicht mit dem Namen auftreten darf. Das wird man irgendwann merken. Aber solange nicht alles klar ist, spreche ich nicht über ungelegte Eier.»
Marco Rima der Rentner
Nächstes Jahr wird Marco Rima 65. Am 7. April ist er offiziell Rentner. «Aber sicher nicht pensioniert», sagt er.
Wie viel AHV er bekommt, weiss er nicht. Interessiert ihn auch nicht wirklich.
Wichtiger ist ihm, dass er jetzt Luft hat. Keine Bühne, kein Tourplan, keine Belastung. «Ich hatte die geilste Zeit bis jetzt. Und ich freue mich auf das, was noch kommt.»
Nach der Corona-Krise
Marco Rima kennt auch die andere Seite der Öffentlichkeit. Während der Corona-Zeit geriet er unter Druck, weil er sich kritisch zu den Massnahmen äusserte. Er trat bei Protestveranstaltungen auf, sprach von Freiheit und Eigenverantwortung und wurde dafür heftig kritisiert.

Regelmässig gabs Schlagzeilen, Veranstalter sagten Auftritte ab, der Begriff «Querdenker» stand plötzlich im Raum.
Heute will Rima nicht mehr viel dazu sagen. Er blickt nach vorne: «Neue Knie, neues Jahr.»












