Komiker Cedric Schild wird vorgeworfen, in der «Enkeltrick»-Doku Schleichwerbung gemacht zu haben. Er wird unter anderem vom Presserat kritisiert.
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In «Die Enkeltrick-Betrüger» macht Komiker Cedric Schild Jagd auf Kriminelle und offenbar auch Schleichwerbung für seine Getränkefirma. (Archivbild) - Izzy

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Film «Die Enkeltrick-Betrüger» von Izzy war das Logo einer Getränkefirma zu sehen.
  • Cedric Schild und Izzy-Marketingchef Florian Scholl sind dort Mitgründer.
  • Laut Presserat vermischt Schild seine Rolle als Journalist und als Mitinhaber.
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Die Doku «Die Enkeltrick-Betrüger» vom Izzy-Team rund um Cedric Schild ist in der Schweiz auf grosses Interesse gestossen. Nur 24 Stunden nach der Veröffentlichung hatte Ringier laut «persoenlich.com» bereits 17'000 bezahlte Streams registriert. Auch von verschiedenen Schweizer Medien erhielt der Film in den Tagen nach der Veröffentlichung Anfang Februar viel Lob.

Seither sind einige Wochen vergangen – und plötzlich sind kritische Worte zu hören. Wie die «Republik» schreibt, hat «Super-Cedi» Schleichwerbung gemacht. In einem Artikel vom Montag heisst es: «Genauso dreist, wie sie die Betrüger auflaufen lassen, sind Schild und Co. auch in einer anderen Disziplin. Im Platzieren von Werbung.»

Haben Sie die Doku «Die Enkelbetrüger» gesehen?

Es geht um ein Hard Seltzer-Getränk, dessen Logo im Film häufig zu sehen ist. Im Film nimmt «Super Cedi» in einer Szene etwa einen Schluck von dem Getränk und stellt es prominent vor die Kamera. Laut der «Republik» gibt es in dem Film Einstellungen, auf denen das Logo gleichzeitig an elf Stellen zu sehen sei.

Problematisch: Komiker Cedric Schild und Florian Scholl, Marketingchef von Izzy – er ist ebenfalls in der Doku zu sehen – sind Mitgründer der Getränkefirma.

Izzy Cedric Schild Enkeltrick-Betrüger
Auch auf dem Titelbild zum Film «Die Enkeltrick-Betrüger» trägt Cedric Schild ein Cap mit dem Logo seiner Getränkefirma. - Izzy

Im Artikel wird deshalb auf den «Trennungsgrundsatz» verwiesen, der in der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» vom Schweizer Presserat festgehalten ist. Dort heisst es, dass Medienleute die Abgrenzung nicht durch Einfügen von Schleichwerbung in der redaktionellen Berichterstattung unterlaufen dürfen.

Izzy wehrt sich – Presserat rügt «Super-Cedi»

Izzy will sich die Vorwürfe nicht gefallen lassen und winkt ab. Bei der Platzierung des Firmen-Logos und der Flasche handle es sich nicht um Werbung, da weder Geld noch andere Gegenleistungen geflossen seien.

Etwas anders sieht dies der Schweizer Presserat. Geschäftsführerin Ursina Wey hält fest: «Wenn eine quantitative Anhäufung von Produktplatzierungen beziehungsweise vom Einsatz von Logos vorliegt, ist der Trennungs­grundsatz verletzt.»

Wey hält fest, dass nicht entscheidend ist, ob Geld geflossen sei. Es zähle der Gesamteindruck – Schild nutze den Film, «um gratis für sein Produkt Werbung einzubauen». Damit vermische er seine Rolle als Journalist und als Mitinhaber einer Firma, so die Geschäftsführerin des Schweizer Presserats.

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