Am Mittwoch wurde Bendrit Bajra am Gericht in Dietikon ZH schuldig gesprochen. Image-Experte Bernhard Bauhofer sagt, er sollte nun Reue zeigen. Ansonsten...
Bendrit Bajra nach der Urteilsverkündigung in Dietikon ZH. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch verurteilte das Bezirksgericht Dietikon Komiker Bendrit Bajra.
  • Der 27-Jährige wurde zu 12 Monaten bedingter Freiheitsstrafe verurteilt.
  • Für Image-Experte Bernhard Bauhofer (59) ein klares Statement gegen seinen Promi-Status.
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Das Bezirksgericht Dietikon hat Bendrit Bajra (27) am Mittwoch zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt. Hinzu kommt für den Social-Media-Komiker eine Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu 130 Franken.

Bendrit Bajra
Der ehemalige Social-Media-Comedian Bendrit Bajra auf dem Weg zum Bezirksgericht Dietikon. Dort musste er sich am Mittwoch unter anderem wegen gefährlichen Aktionen im Strassenverkehr verant - keystone

Das Gericht verurteilte den schweizerisch-albanischen Doppelbürger wegen zwei Verkehrsdelikten und wegen eines verpassten Zivildiensttermins.

Ausschlaggebend für die bedingte Freiheitsstrafe waren jedoch die Verkehrsdelikte, die Tote und Verletzte hätten verursachen können.

Beim ersten Fall im April 2016 hatte Bajra auf der A1 vom Beifahrersitz aus das Steuer übernommen, nur mit einer Hand. Mit der zweiten hielt er das Handy, um zu filmen. Der Lenker des Autos kletterte derweil auf die Rückbank.

Boris Becker oder Roger Federer?

Für Reputationsexperte Bernhard Bauhofer (59) ist aber klar: Der Komiker sollte Reue zeigen. «Es wird entscheidend für das Image sein, wie Bendrit Bajra den Fall in der Öffentlichkeit behandelt. Positiv wäre es, wenn er sagen würde: ‹Leute, ich habe Fehler gemacht. Macht das ja nicht nach.›»

Es gäbe genug Bespiele, welche zeigen, dass ein Schuldspruch auf die Karriere eines Prominenten einen nachhaltig schädlichen Einfluss haben kann. «Von Boris Becker über Jörg Kachelmann bis hin zu Bill Cosby», so Bauhofer.

Es gebe zwar Ausnahmen. Wie etwa bei Johnny Depp und seiner Zusammenarbeit mit dem Parfümhersteller Dior.

In der Regel sei eine skandalfreie Karriere jedoch zuträglicher für das Image der Person. Auch für das Ansehen bei den Fans und den Marktwert als Markenbotschafter. «Stichwort: Roger Federer», so Bauhofer.

Schauen Sie beim Autofahren aufs Handy?

Der Schuldspruch im Fall von Bajra für sein Verkehrsdelikt sei als klares Statement zu interpretieren: «‹Bei einer möglichen Gefährdung anderer Menschen hört der Spass auf.› Dafür gibt es auch keinen Prominentenbonus», sagt der Image-Experte.

Im Gegenteil: «Mit einem Prominenten wird klar und medienwirksam ein Zeichen gegenüber anderen Verkehrssündern gesetzt, welche solche Spielchen machen.»

Albaner glauben nicht an Ruf-Schädigung

Dass Bajra nun den Ruf der Albanerinnen und Albaner in der Schweiz schädigt, davon geht Swissalbs nicht aus. Përparim Avdili von der schweizerisch-albanischen Community sagt zu Nau.ch: «Natürlich sind solche Schuldsprüche, insbesondere von Personen des öffentlichen Lebens, nicht schön und unglücklich. Aber die Menschen in der Schweiz können gut zwischen solchen Ereignissen und der gesamten Community unterscheiden».

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