Zürich: Street Parade 2025 – Polizei zieht Zwischenbilanz
Die Street Parade mit mehreren hunderttausend Besuchern verlief grösstenteils friedlich. Die hohen Temperaturen stellten eine besondere Herausforderung dar.
Die Stadtpolizei Zürich war mit einem Grossaufgebot rund um das Zürcher Seebecken im Einsatz. Unterstützt wurde sie dabei von der Kantonspolizei Zürich sowie von Aspirant*innen der Zürcher Polizeischule ZHPS.
Die Sicherheitsmassnahmen haben sich auch in diesem Jahr bewährt. Entlastungsmassnahmen zur Steuerung der Besucher*innenströme waren zu keiner Zeit notwendig. Für die Einsatzkräfte stellte jedoch die anhaltend hohe Temperatur eine besondere Herausforderung dar.
Wie in der Vergangenheit häuften sich am Abend und in der Nacht die Meldungen über Auseinandersetzungen, Tätlichkeiten und Körperverletzungen. Bisher liegen in diesem Zusammenhang keine Meldungen über Personen mit schweren Verletzungen vor. Am späten Abend wurden der Stadtpolizei Zürich zwei Sexualdelikte angezeigt. Diesbezügliche Abklärungen laufen.
Kurz nach 23.30 Uhr zog sich ein 20-jähriger Mann an der Talstrasse im Kreis 1 bei einem Sturz unbestimmte Verletzungen am Rücken und an den Beinen zu. Ersten Erkenntnissen zufolge war er zuvor auf das Dach einer Zufahrt geklettert und stürzte aus bislang unbekannten Gründen durch ein Oblicht rund fünf Meter zu Boden.
Festbesuchende meldeten wiederholt, dass ihnen Schmuck von unbekannten Tätern entrissen worden sei, oder sie sonst Opfer von Diebstählen wurden. Zivilfahndern gelang es während des Tages, zwei Dutzend solcher Dieb*innen auf frischer Tat zu ertappen und festzunehmen.
48 Personen festgenommen
Insgesamt wurden 48 Personen festgenommen, darunter vier Frauen und ein 16-jähriger Jugendlicher.
Sie stammen nebst der Schweiz aus folgenden Ländern:
Italien, Gambia, Algerien, Kolumbien, Chile, Ecuador, Rumänien, Portugal, Österreich, Brasilien und Bulgarien. Lediglich 9 Personen verfügen über einen festen Wohnsitz in der Schweiz. Die Festnahmen erfolgten unter anderem wegen Diebstählen, Betäubungsmittelhandels, Hinderung von Amtshandlungen, Drohung, Körperverletzung sowie Verstössen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz.
Betäubungsmittelfahnder tellten 50 Gramm Kokain und mehrere hundert Ecstasy-Pillen sicher.
Wasserschutzpolizei vor Ort
Die Wasserschutzpolizei war vor allem mit dem Freihalten der Fahrstrassen und mit vielen Hilfeleistungen und Transportaufträgen beschäftigt. Immer wieder mussten Schwimmer*innen rund um die Quaibrücke, dem Schanzengraben und der Limmat aus dem Wasser gewiesen werden. Ebenso missachteten einige Bootsführer die Verkehrsvorschriften auf dem Wasser und mussten weggewiesen werden.
Kurz nach 16.30 Uhr wurde eine Schwimmerin beim Bellevue gerettet, die in Not geraten war. Weiter wurden Tauchgänge und Suchaktionen vorgenommen, weil Schwimmer als vermisst gemeldet wurden. Alle Vermisstmeldungen konnten glücklicherweise revoziert werden. Zur Unterstützung standen die Seerettungsdienste Zollikon, Küsnacht-Erlenbach, Meilen, Horgen, Kilchberg-Rüschlikon und Uster im Einsatz. Für die Seeaufsicht im Bereich zwischen der Quaibrücke und dem Bad Utoquai kamen Rettungsschwimmer der Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) Sektion Höngg zum Einsatz.
Spezialisten der Verwaltungsabteilung nahmen 6 Verzeigungen wegen Lärm, illegalen Händlern sowie Zollvergehen vor. Zudem mussten sie mehrere Partys auf Dachterrassen beenden, bei denen Lautsprecher zum Einsatz kamen.
In den frühen Morgenstunden beendete die Stadtpolizei Zürich zwei illegale Partys im Kreis 9 und im Kreis 5.
12 Personen mussten nach übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle ZAB eingeliefert werden.
Drohnen über dem Festgelände führten zu Polizeieinsätzen und zu Verzeigungen.
